Gelungenes Fest der Walmsburger und Reeßelner – Bericht und Fotos
Walmsburg, 21.05.2017 – Wieder zurück in Lüneburg, wird es erst richtig klar: das war kein Dorffest, das war eine Familienfeier. Sicher, das Wetter war traumhaft, aber das allein war es nicht, dass der idyllische Platz im alten Ortskern von Walmsburg bei dessen achtem Dorffest am Sonntag den ganzen Tag über bestens besucht war. Knapp 3000 Gäste sollen es gewesen sein, wenn Ortsvorsteher Wilhelm Kastens richtig gezählt hat. Sie alle kamen zu einem Fest, bei dem rundum alles stimmig war und – und das macht diesen Ort und seine Menschen aus – bei dem jeder willkommen war und sich willkommen fühlen durfte.
"Wir versuchen immer, aus diesem Tag etwas Besonderes zu machen", sagt Wilhelm Kastens, der nicht nur in den vergangenen Tagen jede Menge zu tun hatte, auf dem ohnehin schon perfekten Platz wieder für die besondere Atmosphäre zu sorgen, die dieses Dorffest heraushebt. Denn anders als sonst vielerorts üblich wurde hier nicht einfach an einem freien Ort ein Bierzelt aufgebaut und eine Hüpfburg aufgepumpt, hier wird der Ort selbst zum Festplatz. Dabei sind die umliegenden Scheunen ebenso Teil des Ganzen wie die kleine Wiese fürs Ponyreiten oder der Hühnerhof von Antje Kappes. Nebenbei: Ihr "Hühnereier-Orakel" war genial wie kreativ, ihre "Hexeneier" sind wahre Schätze. Und es sind die kleinen Dinge, die den Platz des früheren Halbrundlingsdorfs liebevoll schmücken und überall dörfliches Wohlbefinden ausstrahlen.
Und natürlich gab es bei diesem Dorf-Familien-Fest auch ein Zelt, in dem aber kein Bier, sondern bester Bohnenkaffee und noch bessere Torten und traumhafter Butterkuchen die Runde machten und man schnell miteinander ins Klönen kam – wer wollte und konnte, natürlich auf Platt. Die Feuerwehrslüt hatten ihren Grill aufgebaut, Kirsten Türck, vor gut vier Jahren nach Walmsburg gezogen, hatte ihre Porträts, zuvor monatelang von Walmsburgern angefertigt, in einer alten Scheune ausgestellt, fast jeder erkannte sich und die anderen wieder.
Auf der Bühne gab es in erfrischendem Wechsel Live-Musik von nicht mehr ganz jungen, aber jung gebliebenen Stones-Fans, der Bleckeder Shanty-Chor gab unüberhörbar sein Bestes und auch der Musiker-Nachwuchs strahlte über zu Recht geforderte Zugaben. Wer wollte, konnte vom ansässigen Spargelhof Schuart Frisches oder Leckeres vom zugereisten "Chaosgarten" aus Winsen erstehen. Bei Letzterem hatte Thiemo Wenck diverse Ketchup-Varianten im Angebot, ob aus Zucchini oder Rote Bete. Für die Jüngsten war das Ponyreiten mindestens genau so anziehend wie der große Sandhaufen mit Eimern und Schaufeln – "was braucht ein Kind mehr", lachte eine erfahrene Mutter. Und manch Besucher wurde von nie vergessenen Erinnerungen überrascht.
Jeder, der etwas auf sich hielt, war an diesem Tag dabei, half und packte mit an, und für jeden Nachbarn und Besucher gab es einen lieben Gruß, gern auch fünf Minuten zum Schnacken. Und als dann auch noch Daniel Dreyer, agiler Pressewart der Walmsburger Feuerwehr und in der Nacht zum zweiten Mal Vater geworden, dazu stieß, war die Runde wieder perfekt.
Auch wenn sich Wilhelm Kastens über den großen Zuspruch zu diesem achten Walmsburger Dorffest erkennbar freute, er sieht bei rund 3000 Besuchern auch die Grenzen des Machbaren erreicht: "Mehr können wir nicht stemmen, es ist ohnehin schon viel, was hier von allen geleistet wird." Etwa 40 Walmsburger sind an diesem Tag im Einsatz gewesen, ein halbes Jahr Vorbereitung und Planung waren nötig. Doch sie alle lieben ihr Dorffest, und eines ist laut Kastens sicher: "Es wird wieder ein Dorffest geben." Wir freuen uns alle.