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Polizei setzt gewalttätigen Ausländer zur Abschiebung fest

30-jähriger Mann aus Guinea-Bissau war mehrfach in Lüneburg aufgefallen

Lüneburg, 30.01.2025 - Eingreifen in letzter Sekunde. So muss man die Aktion deuten, die heute durch die Polizei Lüneburg vorgenommen wurde. Sie hatte am Morgen einen 30 Jahre alten Staatsbürger aus Guinea-Bissau in Gewahrsam genommen. Der Mann, der zuletzt mehrfach in Lüneburg durch Straftaten auffällig geworden war, war erstmals Anfang Januar im Rahmen einer Personenkontrolle der Polizei Tostedt im Landkreis Harburg mit einem gefälschten portugiesischen Aufenthaltstitel aufgegriffen worden. Nun soll er in Abschiebehaft gebracht werden. 

Wie die Polizei berichtet, war der 30-Jährige in Lüneburg fast täglich und dabei oft sogar mehrfach durch Hausfriedensbrüche, Betrugsdelikte, Körperverletzung sowie durch einen tätlichen Angriff auf eine Polizeibeamtin aufgefallen. Er hatte in Lokalen gespeist, ohne zu bezahlen, hatte in Geschäften bei Kunden und Mitarbeitern Angst und Schrecken verbreitet und einer Polizisten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Mehrfach hatte er zudem gegen Platzverweise verstoßen.

Aktiv war die Polizei bereits vor dem heutigen Tag geworden. Weil der Mann aus Guinea-Bissau sich unerlaubt in Deutschland aufhält, wurde er beim ersten Antreffen durch die Polizei aufgefordert, sich bei der Ausländerbehörde des Landkreises Harburg zu melden – dort deshalb, weil er in Tostedt erstmals von der Polizei registriert wurde. Der Aufforderung kam der Mann aber nicht nach.

Nach einem weiteren Antreffen in Lüneburg in der vergangenen Woche durch die Polizei wurde dem 30-Jährigen aufgrund seines unerlaubten Aufenthalts im Bundesgebiet
am 22. Januar die Ausweisungsverfügung der Ausländerbehörde des Landkreises Harburg durch die Polizei zugestellt und eröffnet. Damit startete auch die siebentägige Ausreisefrist, die gestern endete – die der Mann aber verstreichen ließ. 

Die jetzt vorgenommen Maßnahmen waren laut Polizei parallel mit den entsprechenden Bereitschaftsrichtern "unter Beachtung aller rechtlichen Grundlagen für freiheitsentziehende Maßnahmen" geprüft und umgesetzt worden. Neben der fast täglichen Abstimmung mit dem Landkreis Harburg seien polizeiintern weitere Möglichkeiten nach Strafprozessrecht, Gefahrenabwehrrecht und dem Psychisch-Kranken-Gesetz, das freiheitsentziehende Maßnahmen zum Schutz vor Eigen- oder Fremdgefährdung vorsieht, geprüft worden.

Nach Ablauf der Frist wurde der Mann heute schließlich in Gewahrsam genommen mit dem Ziel der Vorführung zur Abschiebungshaft. Die Prüfung erfolgt derzeit beim Amtsgericht Lüneburg.

Die Polizei betonte heute die enge und direkte Zusammenarbeit mit dem Landkreis Harburg, die in den letzten sieben Tagen unter Einhaltung der gesetzlichen Regelungen und Fristen eine "schnellstmögliche Ingewahrsamnahme" mit dem Ziel der Abschiebung möglich gemacht hätten.

 

 

Kommentare  
Herr Merz hat von den Prozessen aber sowas von keine Ahnung Herr Kruse, das was die CDU betreibt ist alles Augenwischerei. Ich habe bereits in Berlin unter Horst Seehofer als Innenminister gedient. Unser Föderalismus funktioniert nun einmal anders. Wohin wollen sie diesen Mann mit gefälschten Papieren abschieben? Glauben sie ernsthaft, sie finden in seiner Hosentasche noch ein gültiges Dokument? Schauen sie doch mal im Internet nach und suchen sie die zuständige Botschaft für Guinea-Bissau...
Ich fordere die Polizei auf, den Mann sofort wieder frei zu lassen. Er hat den weiten Weg von Guinea nach Deutschland zurückgelegt, um uns kulturell zu bereichern. Wie soll er diese Aufgabe im Gefängnis erfüllen?
Es ist erschreckend zu sehen, welche langen behördlichen Wege bis zur Abschiebung erforderlich sind. Unsere Gesetze sind offensichtlich dysfunktional. Sie müssen daher durch die von uns gewählten Parlamente geändert werden. Nach langem Irrweg scheint zumindest die CDU auf dem richtigen Weg zu sein. Es ist zu hoffen, dass auch andere zu neuen Einsichten kommen.
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