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Ruhestand für den Mann der Kanäle

Joachim Hackradt übergibt Lüneburger Kanäle an Klaus Niemann

Lüneburg, 04.09.2013 - Joachim Hackradt hat sich für Lüneburgs Bürger von oben nach unten durchgearbeitet. Als er im Oktober 1973 im städtischen Tiefbauamt seinen Dienst begann, baute der Ingenieur zunächst Straßen. 1994 wechselte er quasi eine Etage tiefer und nahm fortan speziell die Kanäle in den Blick, erst vom Rathaus aus, seit 1998 unter dem Dach der AGL, die damals noch Abwasser-Gesellschaft Lüneburg hieß und sich heute Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH nennt. Jetzt, im Alter von 65 Jahren, geht Joachim Hackradt als Bereichsleiter Kanal der AGL in den Ruhestand. Für ihn rückt sein Kollege Klaus Niemann nach.

Als Joachim Hackradt jetzt mit seiner Frau der Einladung zum Abschiedskaffee ins Rathaus folgte, schweifte das Gespräch mit Oberbürgermeister Ulrich Mädge, Personaldezernentin Gabriele Lukoschek und AGL-Chef Günter Hauschildt immer wieder von seiner Person ab zu Sachgesprächen. Über begehbare Kanäle ebenso wie über Düker, Belüftungssysteme oder "Starkwasser". Der Hauptperson schien das durchaus recht - bloß nicht so viel Aufhebens um seine Person. Außerdem hat ihm die Arbeit in Lüneburg mit seinem "interessanten Untergrund" immer Spaß gemacht.

Mit 17 hatte Hackradt eine Ausbildung zum Betonbauer begonnen und in dieser Zeit einige Autobahnstrecken in Norddeutschland mitgebaut. Im Anschluss an den Wehrdienst folgte ein Ingenieurstudium an der Fachhochschule Buxtehude. Dass ihn sein Weg ausgerechnet in den Öffentlichen Dienst führen sollte, war nicht geplant. Joachim Hackradt kam trotzdem, "für den Übergang" - und blieb 40 Jahre. Das lag nicht zuletzt an vielen interessanten Projekten. Besondere Pflasterungen wie etwa An der Münze oder An den Brodbänken hatten es ihm angetan. "Den Platz Am Sande hätte ich auch gern mitgebaut", so Hackradt, aber da war schon die Abteilung Kanalbau dazwischen gekommen, deren Leitung er bald darauf übernahm. Mit dem ausführlichen Wissen um Lüneburgs Untergrund war Joachim Hackradt der Richtige, um das Stadtgebiet ab 2002 mit Glasfaserkabeln zu vernetzen.

Joachim Hackradt wird sich ans Dasein als Ruheständler gewöhnen müssen. Dann hat er Zeit zum Rennradfahren in Schweden oder in den Alpen, Zeit, sich um sein Haus zu kümmern und sein Engagement als Vorsitzender für den Verein TUN und die jährliche Umweltmesse fortzusetzen. Für den Anfang soll das erstmal reichen, so Hackradt, "aber da muss noch einiges dazu kommen, damit man dem lieben Gott nicht immer nur den Tag klaut.“ Sein Nachfolger im Amt ist Klaus Niemann.

 

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