Landkreis, 12.07.2011 - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg fordert bessere Nachmittagsbetreuungen an den Grundschulen. Grundlage hierfür ist eine Befragung der IHK bei 128 Grundschulen in der Region. Die Mehrzahl der regionalen Grundschulen halte zwar ein Angebot für die Nachmittagsbetreuung ihrer Schüler vor, die Nachfrage der Eltern aber übersteige schon heute das Angebot. Die IHK appelliert daher an die Kommunalpolitik,
sich für eine verbesserte Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen einzusetzen. „Dies erleichtert einerseits den betreuenden Elternteilen, früher wieder in das Erwerbsleben einzusteigen. Es verbessert aber auch die Bildungs-Chancen schwächerer Kinder z. B. mit Migrationshintergrund“, sagt Sönke Feldhusen, Leiter des Bereichs Starthilfe und Unternehmensförderung bei der IHK.
16 Prozent der befragten Grundschulen organisieren in Eigenregie ein Betreuungsangebot für den Nachmittag, 58 Prozent tun dies gegenwärtig mit Partnern. Immer noch jede vierte Grundschule bietet überhaupt keine Nachmittagsbetreuung an. Wo Schulen Nachmittagsbetreuung anbieten, wird sie von durchschnittlich 30 Prozent der Schüler genutzt. Die Öffnungszeiten reichen aber häufig nicht für eine Vollerwerbstätigkeit der Eltern aus. Nur 64 Prozent der Grundschulen mit Nachmittagsbetreuung bieten diese auch an fünf Tagen in der Woche an, lediglich 70 Prozent mindestens bis 17 Uhr. „Solche Öffnungszeiten sollten selbstverständlich sein“, findet Feldhusen.
38,5 Prozent der Schulen haben Wartelisten, können also die Nachfrage aktuell nicht decken. Jede vierte Grundschule will deshalb die Zahl der Betreuungsplätze aufstocken. Die Kooperation mit Unternehmen spielt bei der Ausgestaltung der Nachmittagsbetreuung bislang so gut wie keine Rolle. Feldhusen sieht hier gute Chancen für eine Intensivierung der Zusammenarbeit, indem Unternehmen z. B. einzelne Angebote sponsern.