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Weniger Ausbildungsabbrecher als erwartet

Lüneburg, 06.08.2013 - Rund 12 Prozent der Auszubildenden und damit deutlich weniger als erwartet erlangen während ihrer ersten dualen Berufsausbildung keinen Berufsabschluss. Sie steigen aus ihrer Ausbildung vor der Abschlussprüfung vollständig aus oder bestehen diese endgültig nicht. Dies ist das Ergebnis der Sonderauswertung der "Übergangsstudie 2011" des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), die der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade vorliegt. Bisherige Veröffentlichungen gingen davon aus, dass rund 24 Prozent der Auszubildenden ihre Lehre nicht beenden würden.

Die starke Abweichung wird damit erklärt, dass mit den beiden Quoten etwas Unterschiedliches gemessen werde. In den 24 Prozent, die von den statistischen Landes- und Bundesämtern ermittelt wurden, seien alle "Vertragsauflösungen" enthalten. Dazu gehörten auch die Fälle, in denen der Jugendliche nur den Ausbildungsbetrieb wechselt, also in der dualen Ausbildung verbleibt und sie erfolgreich abschließt.

"Der relativ niedrige Anteil der Auszubildenden, die ihre Ausbildung nicht zu einem erfolgreichen Ende bringen, verdeutlicht, dass die Erfolgschancen in der dualen Berufsausbildung deutlich besser sind als bei einem Hochschulstudium", erklärt BIBB-Präsident  Prof. Friedrich Hubert Esser. So brechen an Hochschulen 28 Prozent der Bachelorstudenten endgültig ab, bei Ingenieuren seien es sogar 48 Prozent.

Die hohe Erfolgsquote bei dualen Ausbildungsberufen sei ein Beleg für die Leistungsfähigkeit des deutschen Ausbildungssystems. Allerdings müssten wirksame Anstrengungen unternommen werden, um die Zahl derjenigen, die eine Ausbildung abbrechen, weiter zu reduzieren, so Esser.

Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass es für einen erfolgreichen Abschluss wichtig sei, ob es sich bei dem Ausbildungsberuf um den ursprünglich angestrebten handelt: Werden Jugendliche nicht in ihrem "Wunschberuf" ausgebildet, liege das Risiko für eine erfolglose Beendigung deutlich höher. Damit erweise es sich für Jugendliche als weniger sinnvoll, eine Ausbildung in einem Beruf zu beginnen, der weit von ihren eigenen Wünschen entfernt ist.

 

 

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