Wirtschaftsjunioren kritisieren aktuelle Rentendebatte
Hansestadt, 23.10.2012 - Die Wirtschaftsjunioren Lüneburger Heide kritisieren die Zielrichtung der aktuellen Rentendebatte. "Die Rentendebatte erinnert mich an den Hamburger Fischmarkt. Jeder legt noch eine neue Leistung obendrauf, damit die Menschen an seinen Stand kommen", sagt Michael Bartels, Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren Lüneburger Heide. In einer Debatte, in der es um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes geht, sei ein solches Verhalten aus Sicht der jungen Unternehmerschaft nicht angemessen.
Als Vertreter der jungen Generation sehe Bartels nicht, auf welcher Grundlage etwas verteilt werden könne. "Die Last des Generationenvertrags muss schulterbar bleiben, auch für die nächste Generation", so Bartels. Anstatt neue Leistungen zu schaffen, sollte vielmehr darüber nachgedacht werden, wie man die Sozialversicherungssysteme zukunftssicher gestaltet und die Leistungen von Eltern stärker einbezieht.
Die Wirtschaftsjunioren setzen sich deshalb für einen Generationensolidaritätszuschlag ein, mit dem Kinderlose einen deutlich höheren finanziellen Beitrag in die Sozialversicherungssysteme zahlen. "Wenn es uns nicht gelingt, generationengerechte und zukunftsfähige Lösungen zu schaffen, dann ist der Generationenvertrag am Ende", unterstreicht Bartels die Forderung der Wirtschaftsjunioren.
Bartels kritisiert auch, dass die Rente mit 67 wieder in Frage gestellt wird: "Ich verwahre mich gegen die Behauptung, Unternehmer würden Ältere aus den Betrieben drängen." Unternehmer suchten vielmehr händeringend Fachkräfte. "Ich kenne zahlreiche Unternehmer hier aus der Region, die Ältere eingestellt haben", betont Bartels. "Uns Unternehmern einen Bonus zu versprechen, damit wir Ältere einstellen, wäre ungefähr so, als würde man einem Kind Süßigkeiten versprechen, damit es länger vor dem Fernseher sitzt."