Landkreis, 28.03.2012 - Unter die vier Besten des Wettbewerbs "LandZukunft" hat es der Landkreis Lüneburg zwar nicht geschafft, Landrat Manfred Nahrstedt konnte vergangenen Montag dennoch eine gute Nachricht verkünden: "Unser Wettbewerbsbeitrag hat in der Region wichtige Impulse gesetzt. Wir haben ein einmaliges Netzwerk aufgebaut und Projekte angeschoben, die wir gemeinsam mit unseren Partnern fortführen wollen."
Den Wettbewerb "LandZukunft" hatte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Herbst 2011 unter 17 Landkreisen in ganz Deutschland ausgeschrieben (LGheute berichtete). Der Landkreis Lüneburg beteiligte sich unter dem Motto "Wir stellen die ganze Familie ein" mit einem Beitrag.
"Mit unserem ganzheitlichen Konzept wollen wir Fachkräfte anwerben, halten, zurückgewinnen und qualifizieren", sagt Kreisrätin Monika Scherf, "wir wollen Familien ein generationsübergreifendes Angebot in der Region bieten: Jobs für beide Partner, Betreuung für den Nachwuchs und Versorgungsmöglichkeiten für die Älteren und Pflegebedürftigen."
|| Mobilitätsprogramm für Azubis ||
Insgesamt vier Kernprojekte des Konzepts will der Landkreis nun gemeinsam mit Akteuren wie der Wirtschaftsförderung Lüneburg GmbH, der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer sowie der Leuphana Universität aus eigenen Ressourcen verwirklichen. Dazu gehört eine Cross-Media-Kampagne, die potenzielle Neubürger über die Region informieren und dabei auch Jobangebote und Kinderbetreuung einbinden soll. "Wer neu in den Landkreis Lüneburg zieht und Hilfe beispielsweise bei der Suche nach Wohnung, Arbeit für den Partner oder einen Kita-Platz benötigt, soll in einem Connect Center eine zentrale Anlaufstelle und Unterstützung vor Ort finden", so die Kreisrätin.
In Planung sei zudem ein Mobilitätsprogramm für Auszubildende, das Jugendliche auch außerhalb der üblichen Fahrzeiten des ÖPNV zu ihrem Ausbildungsbetrieb bringt. Insbesondere Handwerksbetriebe mit außergewöhnlichen Arbeitszeiten wie Bäckereien oder Holzverarbeiter sollen dadurch Azubis gewinnen, und mehr junge Menschen sollen die Chance auf einen Ausbildungsplatz erhalten.
|| Kinderbetreuung per App ||
Die vierte Idee richtet sich an junge Eltern: Über eine App auf ihrem Smartphone sollen sie im Notfall schneller eine Kinderbetreuung finden können. "Dazu müssen wir die Anbieter ansprechen und so vernetzen, dass sie tagesaktuell freie Betreuungsplätze melden", sagt Monika Scherf. In den nächsten Monaten will der Landkreis Lüneburg gemeinsam mit den anderen Akteuren Fördermöglichkeiten prüfen, mit denen die Projekte in die Tat umgesetzt werden können. Insbesondere eine Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg sei dazu vorgesehen.