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Handwerk kritisiert Ausgrenzung bei Energieberatung

Hansestadt, 13.02.2012 - Der mit der eingeläuteten Energiewende in Deutschland verbundene enorme Sanierungsbedarf bei Immobilien gerät immer stärker auch in den Blick regionaler Wirtschaftskreise. Auf Einladung der FDP kamen jetzt Vertreter der niedersächsischen Handwerkskammern zusammen. Zentrales Thema war der drohende Ausschluss von Energieberatern, die selber einen Handwerksbetrieb führen oder dort beschäftigt sind, von einer bundesweiten Expertenliste für Energieberatungen und Baubegleitungen. Hintergrund ist die Befürchtung mangelnder Neutralität bei der Beratung.

"Die geprüften Fachexperten des Handwerks von der geplanten bundesweiten Expertenliste gänzlich auszuschließen, wenn sie selbst einen Handwerksbetrieb leiten oder darin beschäftigt sind, ist absolut nicht sachgerecht“, erläuterte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Norbert Bünten. Die Gebäudeenergieberater des Handwerks würden bei den Hausbesitzern großes Vertrauen genießen, wenn es um Energieeffizienz geht. Sie dürften nicht gegenüber eintragungsberechtigten selbstständigen Architekten und Ingenieuren benachteiligt werden.

Dr. Frank-Peter Ahlers, Umweltexperte bei der Handwerkskammer Hannover, bestätigte, dass die geforderte Neutralität von Energieberatungen in der Praxis kein Problem sei: „Mir ist seit Jahren kein Fall bekannt, wo gegen die Neutralitätspflicht verstoßen wurde.“

FDP-Landtagsabgeordnete Gabriela König, die Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Niedersächsischen Landtag ist, zeigte Verständnis für das Anliegen der Kammervertreter und sagte Unterstützung zu: „Hier müssen wir zu einer vernünftigen Kompromisslösung kommen. Handwerker dürfen nicht von einem wichtigen Zukunftsmarkt abgekoppelt werden.“ Die Neutralität von Energieberatungen könne auch anders als durch den Ausschluss von der Expertenliste gewahrt werden, indem zum Beispiel sichergestellt werde, dass die beratenden Handwerker nicht selbst jeweils an der Ausführung beteiligt sind.

Für die Abgeordnete nimmt das Handwerk eine zentrale Rolle ein, um zu mehr Energieeffizienz im Gebäudebereich zu kommen. Mit großer Zustimmung habe sie die kürzlich von der Vollversammlung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade verabschiedete Resolution zur Energiewende gelesen. „Energie muss auch bezahlbar bleiben und die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein“, so König.

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