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Regionale Konjunktur nur leicht geschwächt

Hansestadt, 20.01.2012 - Die Konjunktur in der Region Lüneburg-Wolfsburg legt eine Verschnaufpause ein. Zu dieser Einschätzung kommt die Industrie- und Handelskammer (IHK) in ihrem neuesten Konjunkturklima-Bericht. Der Konjunkturklimaindikator über alle Branchen, den die IHK bei rund 300 Unternehmen ermittelt hat, verlor demnach im vierten Quartal fünf Punkte und liegt jetzt bei 116 von 200 möglichen Punkten. Insgesamt, so die IHK, bewege sich die Konjunktur aber weiter deutlich über dem Fünf-Jahres-Mittelwert von 107.

Martin Exner, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, zu den Ergebnissen: "Die regionale Wirtschaft reagiert trotz schwieriger Auslandsmärkte sehr robust. Die Konjunktur hält sich auf hohem Niveau, auch wenn einige Unternehmen in ihren Zukunftserwartungen etwas vorsichtiger geworden sind."

Branchenübergreifend beurteilen 49 Prozent der Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage als gut, weitere 40 Prozent als zufriedenstellend. Auch wenn der Anteil der pessimistischen Geschäftsprognosen für die kommenden 12 Monate von 16 auf 24 Prozent gestiegen seien, blieben die Beschäftigungs- und Investitionsplanungen hoch, so die IHK.

Industriesektor besonders stark

Laut Bericht zeigte sich insbesondere die Industrie stark: Ausgehend von einem ohnehin hohen Produktionsniveau habe sie dank einer intakten Binnennachfrage sowie gut laufender Auslandsgeschäfte ein leichtes Auftragsplus verbuchen können. Besonders die Investitionsgüterhersteller hätten den Rückgang aus dem Vorquartal schnell wieder aufgeholt.

Auch die konsumnahen Branchen wie die Konsumgüterindustrie, der Einzelhandel und das Dienstleistungsgewerbe profitierten von einem kräftigen Binnenmarkt. Der zuletzt besonders erfolgreiche Großhandel habe dagegen Verluste hinnehmen müssen. Die Einschätzung der Großhändler trage maßgeblich zum leichten Rückgang der Gesamtkonjunktur bei.

Nach Rückgängen im Herbst habe sich die konjunkturell maßgebliche Industrie wieder gefangen, so dass der Indexwert der Branche bei einem Wert von 116 Punkten verbleibt. Erste Auftragsrückgänge aus dem Ausland hätten schnell gestoppt werden können. Insgesamt sei der Auftragsbestand bei 78 Prozent der Betriebe saisonüblich oder größer.

Baugewerbe und Einzelhandel zufrieden

Das Baugewerbe habe vom milden Jahresende profitieren können und liege mit einem Indexwert von 104 Punkten (Vorquartal: 99) auf einem für die Branche zufriedenstellenden Niveau. Die Auftragsreichweite sei trotz rückläufiger Neuaufträge größtenteils gut.

Der Einzelhandel habe vor allem an den letzten Adventswochenenden ein zufriedenstellendes Weihnachtsgeschäft erzielt und wieder das Vorjahresniveau erreicht. Fast jeder zweite Einzelhändler bezeichne seine Geschäftslage als gut, lediglich 14 Prozent äußerten sich unzufrieden.

Großhandel erwartet starke Rückgänge

Die größten Veränderungen im Vergleich zum Vorquartal verzeichne der Großhandel, dessen Indexwert von 131 auf 103 Punkte gefallen sei. Ausschlaggebend seien die eingetrübten Erwartungen an das kommende Geschäftsjahr gewesen. Während im Herbst nur 13 Prozent der befragten Großhändler mit Rückgängen rechneten, seien es aktuell 37 Prozent.

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