MIT Lüneburg sieht in Hamburger Klimaentscheid ein große Chance für die Region
Lüneburg, 16.10.2025 - Verbot von Gas- und Ölheizungen, Verbot der Fahrten mit Diesel- und Benzinfahrzeugen, keine Diesel-betriebenen Containerschiffe mehr, keine Produktion von Stahl und Aluminium, Stilllegung der Raffinerie – auf Hamburg, Deutschlands größter Industriestadt, kommt einiges zu. Grund ist der vor vier Tagen getroffene Klimaentscheid, den CO2-Ausstoß in Hamburg bis 2042 auf Null zu senken. Aber nicht nur tausende Arbeitsplätze sind davon betroffen, auch viele Mieter. Laut Hamburger Wohnwirtschaft muss mit Mietsteigerungen von durchschnittlich 350 Euro gerechnet werden – pro Monat. Was für Hamburg auf ein wirtschaftliches Desaster hinausläuft, könnte für die hiesige Region eine große Chance bedeuten, ist die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg überzeugt.
"Für viele Betriebe im Hamburg bedeutet der neue Klimakurs mehr Bürokratie, höhere Kosten und neue Unsicherheiten. Lüneburg hingegen kann mit verlässlichen Rahmenbedingungen, wachstumsfreundlicher Infrastruktur und einer pragmatischen Wirtschaftspolitik überzeugen – wenn wir diese Potenziale jetzt aktiv nutzen," erklärt Patrick Pietruck, Kreisvorsitzender der MIT Lüneburg.
Um aus der aktuellen Entwicklung einen tatsächlichen Standortvorteil machen zu können, braucht es nach Ansicht der MIT ein klares Signal an Unternehmen in Hamburg und der Metropolregion. Das Signal, "Lüneburg ist offen für Investitionen, bietet Raum zur Entfaltung – und steht für wirtschaftliche Vernunft statt ideologischer Verbotspolitik", so Pietruck.
Sechs Punkte fordert die MIT dafür ein:
- eine gezielte Standortoffensive
- aktive Flächenentwicklung
- wirtschaftsfreundliche Verkehrspolitik
- wettbewerbsfähige Gewerbesteuerpolitik
- umgehende Umsetzung der A39
- sowie Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigung
◼︎ Lüneburg als wirtschaftlicher Gewinner
"Die wirtschaftliche Entwicklung der Region entscheidet sich nicht irgendwann – sondern jetzt. Der Hamburger Klimaentscheid kann für Lüneburg ein Impuls für wirtschaftliches Wachstum sein, wenn Stadt, Landkreis und Wirtschaftsförderung geschlossen handeln und gezielt Unternehmen ansprechen", betont Pietruck. Er ruft daher alle relevanten Gremien und Akteure in der Region auf, jetzt gemeinsame Maßnahmen zu entwickeln und konsequent umzusetzen. "Lüneburg hat das Potenzial, wirtschaftlicher Gewinner dieser Entwicklung zu werden – aber nur, wenn jetzt zielgerichtet gehandelt wird."