Erdgas und Fernwärme legen weiter zu, Heizöl deutlich gesunken
Hannover, 05.07.2023 - Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen weiter, ganz besonders in Niedersachsen. Laut dem Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) haben sich die Preise in Niedersachsen im Juni um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Im Mai lag die Inflationsrate noch bei 6,4 Prozent. Preistreiber sind laut LSN wie bereits in den Vormonaten die hohen Preisanstiege für Nahrungsmittel.
In der Abteilung "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen die Preise im Juni 2023 um 13,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Spürbar teurer wurden für die Verbraucher in dieser Abteilung insbesondere Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+21,6%) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+19,9%; darunter Zucker +69,0%). Preisrückgänge waren in dieser Abteilung bei Speisefetten und Speiseölen (-10,5%; darunter Butter -22,9%) zu verzeichnen.
Deutliche Preisanstiege gab es im Juni auch im Bereich "Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen" (+10,4%). Die Preise im Bereich "Restaurants, Cafés, Straßenverkauf und Ähnliches" erhöhten sich um 11,6 Prozent. Zudem mussten die Verbraucher mehr für alkoholische Getränke und Tabakwaren ausgeben (+8,3%; darunter Bier: +11,3%; Wein: +9,0%).
Die Energiepreise (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) erhöhten sich im Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um +3,8 Prozent. So stiegen die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 15,7 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2022 betrug die Teuerung im Juni 2023 für Erdgas 24,7 Prozent und für Fernwärme 19,2 Prozent sowie für Strom 12,6 Prozent. Hingegen sind die Preise von leichtem Heizöl im Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 37,8 Prozent zurückgegangen.
Im Bereich "Verkehr" war im Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Preisanstieg von 3,5 Prozent zu verzeichnen. Die Ticketpreise für die kombinierte Personenbeförderung stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat 2022 um 110,8 Prozent. Darunter fallen Verbundtickets, die die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel wie Bus, U-Bahn oder Regionalzug ermöglichen. Das niedrige Preisniveau im Juni 2022, aufgrund des 9-Euro-Tickets, wirkte nun erhöhend auf die Preisentwicklung. Dieser Basiseffekt führt laut LSN unter anderem zu einer Preissteigerung im Bereich "Verkehr", obwohl die Preise zum Beispiel für Kraftstoffe (-10,9%; darunter Dieselkraftstoff: -22,7%; Superbenzin: -7,0%) im Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen sind.
Das Niveau der Verbraucherpreise im Juni 2023 ging insgesamt, im Vergleich zum Vormonat Mai 2023, um 0,3% zurück.