header

Baustelle mit Tücken

Arbeiten auf der A39 werden vermutlich länger dauern als geplant

Jeweils einsprurig muss sich der Verkehr an der A39-Baustelle vorbeischieben. Foto: LGheuteHamburg, 08.07.2022 - A39-Nutzer werden sich wohl noch eine Zeitlang in Geduld üben müssen. Denn obwohl die Bauarbeiten auf der zwischenzeitlich ruhenden Baustelle zwischen Winsen-West und Winsen-Ost schon längst wieder hätten aufgenommen sein sollen, ruht der Betrieb weiterhin. Erst in der kommenden Woche sollen die Arbeiten fortgesetzt werden, teilte die Autobahn GmbH heute mit. Das dürfte den Zeitplan weiter durcheinanderwirbeln.

Eigentlich sollte der Bauabschnitt bereits am 4. Juli fertiggestellt sein, so sah es der mit der bauausführenden Firma Ewald Kalinowsky aus Bad Bevensen ursprünglich vor. Weil das Unternehmen aber zusätzlichen Zeitbedarf von acht Wochen anmeldete, kündigte die Autobahn GmbH den Vertrag auf. Ein neuer Auftragnehmer sollte daraufhin geucht werden, als neuer Fertigstellungstermin wurde der 24. August, das Ende der Sommerferien in Niedersachsen, angepeilt (LGheute berichtete).

 ◼︎ Zeitverzug durch Nachprüfungsverfahren 

Doch auch dieser Termin schein nun ins Wanken zu geraten. Grund ist ein sogenanntes Nachprüfungsverfahren, das ein Bauunternehmen gegen die Neuausschreibung eingereicht hatte. Zwar ohne Erfolg, die Vergabekammer Bund entschied zugunsten der Autobahn GmbH. Doch der Einspruch reichte, um das Sanierungsvorhaben an der A39 über Wochen lahmzulegen. Und auch dies hätte zu nochmals deutlich stärkeren Zeitverzögerungen führen können, wenn das klagende Unternehmen sich nicht bereiterklärt hätte, auf sein Einspruchsrecht zu verzichten, wie die Autobahn GmbH mitteilte.  

Immerhin, "den Auftrag haben wir heute neu vergeben", teilte Christian Merl, Pressesprecher der Autobahn GmbH, auf LGheute-Nachfrage mit. Die Erd- und Straßenbauarbeiten können damit jetzt fortgeführt werden. Doch ob der bisherige Zeitplan für die Fertigstellung der Baustelle – das Ende der Sommerferien – noch haltbar ist, dazu wollte Merl sich noch nicht äußern: "Den genauen Bauzeitenplan erfahren wir erst kommende Woche."

Dass aber auch der jetzt angepeilte Termin nochmals korrigiert werden könnte, ließ der Pressesprecher nur indirekt durchblicken: Die Sperrung der Elbbrücke an der B404 bei Geesthacht sei dann ja wieder aufgehoben und der Verkehr könne ohne größere Engpässe fließen. Genau das aber, die Gefahr eines möglichen Verkehrskollapses auf der A39 wegen der Sperrung der B404, war der Grund, warum die Autobahn GmbH die Firma Kalinowsky vor die Tür gesetzt hatte. Offenbar scheint das jetzt aber kein Problem mehr zu sein.  

Der Kalinowsky-Rauswurf wird die Autobahn GmbH dennoch weiter beschäftigen. Das Kündigungsverfahren werde "voraussichtlich gerichtlich geklärt werden" müssen, so Merl.

◼︎ Baustelle kostet maximal zehn Minuten

Zu besonderen Beeinträchtigungen des Verkehrs auf der A39 haben die Verzögerungen laut Autobahn GmbH bislang jedenfalls nicht geführt. "Wir haben Verzögerungen in Spitzenzeiten von maximal zehn Minuten", sagt Merl. Damit sei klar: "Die Baustelle verträgt den zusätzlichen Verkehr." Zudem werde sich die Belastung ab der kommenden Woche durch den Beginn der Sommerferien sogar noch verringern. 

Interessanter Nebenaspekt: Die Brückenbauarbeiten an der A39 im Zuge der Grundinstandsetzung sind letzte Woche wieder gestartet und werden jetzt fortgesetzt, wie die Autobahn GmbH mitteilte. Davon war bislang noch nicht die Rede gewesen. Man darf also gespannt sein, welche Hindernisse hier noch zu erwarten sind.

 

 

Kommentar schreiben