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Das Grundwasser geht zurück

Experten bestätigen sinkenden Grundwasser-Spiegel in der Region

Die Landwirtschaft gehört mit zu den größten Verbauchern des Grundwassers. Foto: LGheuteLüneburg, 30.05.2022 - Viele haben es befürchtet, nun ist es gewiss: die Wassermengen in der Region rund um den Landkreis Lüneburg sind in den vergangenen 20 Jahren zurückgegangen – und zwar möglicherweise um 2,25 Milliarden Kubikmeter. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von Daten, die nun dem Landkreis Lüneburg vorliegen. Wie stark der Raum Lüneburg selbst davon betroffen ist, ist aber noch unklar. 

Es war der ARD-Dokumentarfilm "Bis zum letzten Tropfen", der im März das sensible Grundwasser-Thema einem breiten Publikum offerierte. Die Filmemacher hatten neue Satellitendaten aus dem sogenannten GRACE-Projekt zutage gefördert, die auf sinkende Grundwasserstände im Landkreis Lüneburg hindeuten. Landrat Jens Böther bat daraufhin die Experten vom Gewässerkundlichen Landesdienst (GLD) in Niedersachsen um Bewertung der neuen Daten. 

Die GLD-Experten bestätigten nun, dass die Wassermengen in der Region rund um den Landkreis Lüneburg zwar zurückgegangen sind, allerdings seien die Daten, die aus Schwerefeld-Messungen per Satellit erhoben werden, nur für sehr große geografische Räume aussagekräftig. Betrachtungen auf Landkreis- oder Gemeindeebene oder auf der Ebene von Grundwasserkörpern seien dagegen nicht sinnvoll durchführbar, so die Experten. Die ausführliche Antwort des GLD ist auf www.landkreis-lueneburg.de/GRACE nachzulesen.

◼︎ Rückgang des Grundwassers seit 2003

Um dennoch Anträge für Grundwasserentnahmen genehmigen zu können, sollten die Behörden auf das Netz an Grundwasser-Messstellen zurückgreifen, empfiehlt der GLD. Das Problem: Auch diese Messdaten deuten laut Kreisverwaltung ebenfalls auf einen Rückgang des Grundwassers im Landkreis seit 2003 hin – "allerdings mit erheblichen Wasserstand-Schwankungen von bis zu 50 Zentimetern im Laufe eines Jahres", wie die Kreisverwaltung betont.

◼︎ Böther: "Jeder hat es in der Hand"  

Böther, Chef der Behörde, die für Grundwasser-Entnahmen zuständig ist, verspricht, beim Thema Wasser "aufmerksam" zu bleiben. Er sieht aber auch den Bürger in der Pflicht: "Um unser Wasser zu schützen, sehe ich gleichzeitig uns alle gefragt: Jeder Nutzer, jede Nutzerin hat seinen beziegungsweise ihren Wasserverbrauch ein Stück weit selbst in der Hand – ob im privaten Haushalt und Garten, in der Industrie oder in der Landwirtschaft." 

Wie künftig weiter verfahren werden soll, dazu soll auch das Wassermanagement-Konzept Aufklärung geben, dass der Landkreis Lüneburg gemeinsam mit der Hansestadt Lüneburg und dem Beregnungsverband Elbe-Seitenkanal erstellen lässt.

 

 

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