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"Niemand soll mehr abgewiesen werden"

Landrat lässt Booster-Wartezeit verkürzen – Auch Tierärzte und Apotheker sollen schon bald mitimpfen

Sie sind derzeit im Corona-Dauereinsatz: die Mobilen Impfteams des Landkreises. Foto: LGheuteLüneburg, 11.12.2021 - "Um den Bedarf zu decken, gilt es, die Impfkapazitäten zu erhöhen", kündigte der Landkreis gestern an und will dazu nicht nur die mobilen Impfteams weiter aufstocken, auch Tierärzte und Apotheker sollen schon bald in die Corona-Impfungen eingebunden werden. Zuvor aber sorgte Landrat Jens Böther mit seiner Entscheidung, die Wartezeit für Booster-Impfungen von sechs Monaten auf vier Wochen zu verkürzen, für einen Ansturm auf die Impfstationen.

Die Entscheidung sei als ein "gemeinsamer Entschluss nach der Abwägung im Corona-Krisenstab des Landkreises" am Donnerstag gefallen, teilte der Landkreis mit. Es ging um die Frage, ob es machbar ist, eine Booster-Impfung für alle zu organisieren und welche medizinischen Empfehlungen es dafür gibt.

Nach der Krisenstabssitzung hat sich Landrat Jens Böther entschieden, die Wartefrist aufzuheben und die Mobilen Impfteams angewiesen, alle Bürger möglichst schnell zu boostern. "Wir müssen mit weiteren Fällen durch die neue Covid-19-Variante Omikron rechnen", ist Böther überzeugt. "Uns ist es daher wichtig, allen dieses Angebot zu machen und unsere engagierten Impfteams keinen weiteren Diskussionen auszusetzen – niemand soll mehr abgewiesen werden." Geimpft werde jeder, der in der Warteschlange steht und dessen letzte Corona-Impfung mindestens vier Wochen zurückliegt.

Der Krisenstab beruft sich dabei auf Erkenntnisse des Robert Koch-Instituts und eine Empfehlung des Sozialministeriums. Aus Hannover hieß es: Auch wenn es keine entsprechende Empfehlung der STIKO gibt, sollten ab sofort alle Menschen eine Booster-Impfung erhalten können, die in einem Impfzentrum oder bei einem mobilen Impfteam erscheinen und sich impfen lassen wollen. So könne jeder selbst abwägen, ob er die Booster-Impfung beispielsweise schon nach vier Monaten in Anspruch nimmt.

Böther appellierte zugleich an alle Impfwilligen, "fair zu handeln". "Lassen Sie anderen den Vortritt, wenn Ihre letzte Impfung erst wenige Wochen zurückliegt." Wer schon lange auf den Booster wartet oder Risikopatient ist, sollte Vorrang haben. Er betonte auch: "Auch das Niedersächsische Gesundheitsministerium empfiehlt ausdrücklich nicht, sich bereits vier Wochen nach der zweiten Impfung um eine Auffrischungsimpfung zu bemühen." Dies sei weder von den wissenschaftlichen Empfehlungen der STIKO und der Europäischen Arzneimittelagentur EMA gedeckt noch medizinisch sinnvoll, da zu diesem Zeitpunkt noch ein sehr guter Impfschutz bestehe.

Um den Bedarf zu decken, gilt es die Impfkapazitäten zu erhöhen. Der Landkreis Lüneburg arbeitet derzeit unter Hochdruck mit den Ehrenamtlichen von ASB und DRK zusammen, um ein sechstes Mobiles Impfteam einzurichten. Gleichzeitig werden auch Apotheker und Tierärzte zeitnah impfen können.

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