header

Impfintervalle werden verkürzt

Hannover reagiert auf gestiegene Nachfrage nach Kreuzimpfungen mit Astra-Zeneca und mRNA

Erst Astra-Zeneca, dann mRNA. Die Nachfrage nach dieser Kombination ist deutlich angestiegen, seit die STIKO ihre Empfehlung herausgegeben hat. Foto: Stadt BleckedeHannover, 07.07.2021 - Niedersachsen treibt die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Kreuzimpfung bei Personen, die beim ersten Impftermin mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca geimpft wurden, in den Impfzentren weiter voran. Heute und morgen werden rund 90.000 Dosen der Impfstoffe von BioNTech und Moderna für entsprechende Zweitimpfungen an die Impfzentren ausgeliefert, teilt das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Zugleich sollen die Impfintervalle auf sechs Wochen verkürzt werden.

"Die Umsetzung der STIKO-Empfehlung ist eine echte Herkulesaufgabe für unsere Impfzentren, aber auch für die Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Eine solche tiefgreifende Umstellung funktioniert nicht von heute auf morgen. Mit den zusätzlichen Dosen der mRNA-Imfpstoffe werden ab der kommenden Woche die allermeisten Zweitimpfungstermine mit diesen Impfstoffen durchgeführt werden können", erklärt Gesundheitsministerin Daniela Behrens.

Die Umsetzung der STIKO-Empfehlung erfordert neben deutlich größeren Mengen der mRNA-Impfstoffe umfangreiche Änderungen am Terminbuchungssystem des Landes.

◼︎ Sechs-Wochen-Intervall zunächst für neue Erstimpfungen

In einem ersten Schritt wird ab morgen, Donnerstag, 8. Juli, die Verkürzung des Impfintervalls für Impfungen mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca auf sechs Wochen umgesetzt. Dies gilt dann für alle Erstimpfungstermine, die ab Donnerstag unter www.impfportal-niedersachsen.de oder bei der Hotline unter 0800-9988665 vereinbart werden. Derzeit stünden in vielen Impfzentren Termine für die Impfung mit Astra-Zeneca zur Verfügung. Die Ministerin: "Wir ermuntern alle Niedersächsinnen und Niedersachsen, die noch nicht geimpft sind, dieses Impfangebot vor den Ferien wahrzunehmen."

◼︎ Auch bereits erfolgte Erstimpfungen sollen Intervall-Verkürzung erhalten

Darüber hinaus werde "unter Hochdruck" an der "technischen Implementierung einer Möglichkeit" zur nachträglichen Verkürzung des Impfintervalls gearbeitet, teilte das Ministerium mit. Sobald diese technische Lösung bereitstehe, werden Personen, die bereits eine erste Impfung mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca erhalten haben, einen früheren Termin für die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff buchen können. Voraussetzung dafür wird sein, dass im Impfzentrum vor Ort freie Termine und ausreichend Dosen der mRNA-Impfstoffe zur Verfügung stehen.

Für Personen, die ihren Zweitimpfungstermin aufgrund des Mangels an mRNA-Impfstoffen in dieser Woche nicht wahrgenommen haben, soll zudem die Möglichkeit geschaffen werden, im Internet und über die Hotline einen neuen Termin für die Zweitimpfung im Impfzentrum zu buchen. Sobald diese Möglichkeiten im Impfportal bereitstehen, soll eine entsprechende Ankündingung des Sozialministeriums folgen.

◼︎ Ministerium: Auch Zweitimpfung mit Astra-Zeneca schützt

Angesichts von Berichten aus einigen Impfzentren, dass Personen ihren Termin für die Zweitimpfung verfallen lassen haben, weil ihnen vor Ort kurzfristig noch kein mRNA-Impfstoff angeboten werden konnte, appelliert Behrens, den Termin für die Zweitimpfung unbedingt und unabhängig vom Impfstoff wahrzunehmen. "Auch eine abgeschlossene Impfserie mit zwei Dosen des Impfstoffs von Astra-Zeneca ist hochwirksam und schützt zuverlässig vor schweren Covid-19-Erkrankungen", erklärte die Ministerin.

Behrens bittet die Betroffenen bis dahin noch um Geduld: „Sowohl in den Impfzentren als auch in den Praxen und in meinem Haus wird unter Hochdruck daran gearbeitet, dass allen betroffenen Personen ein mRNA-Impfstoff für die Zweitimpfung angeboten und die verkürzten Intervalle umgesetzt werden. Bisher fehlt allerdings jegliche Bereitschaft des Bundes, uns entsprechend mit zusätzlichem Impfstoff zu beliefern."

 

Kommentar schreiben