Metronom schließt Zugausfälle nicht aus – Lüneburg sieht sich gut gewappnet
Lüneburg/Uelzen, 05.02.2021 - An diesem Wochenende droht Norddeutschland den aktuellen Wetterberichten zufolge ein heftiger Schneesturm mit Schneeverwehungen und Glatteisbildung. Das Bahnunternehmen Metronom teilte am Nachmittag mit, entsprechende Vorkehrungen für einen reibungslosen Bahnverkehr getroffen zu haben, gleichwohl könnten am Samstagnachmittag Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden. Auch die Stadt Lüneburg hat sich auf das Schnee-Wochenende eingestellt.
Alle Züge seien bereits vorsorglich enteist worden, auch sei das mobile Team verstärkt worden, um Züge auch zwischendurch von Eisklumpen befreien zu können, teilte das Unternehmen am Nachmittag mit. Zudem seien zusätzliche Mitarbeiter in Bereitschaft, der Krisenstab sei aktiviert und die Kapazitäten der Leitstelle seien erhöht worden
Dennoch: "Bei starkem Schneefall und Eisregen besteht die Gefahr, dass Weichen einfrieren, Oberleitungen vereisen oder sich große Eisklumpen an den Fahrzeugen festsetzen. In diesen Fällen ist eine sichere Fahrt mitunter nicht mehr möglich", teilte das Uelzener Bahnunternehmen mit. So soll vor allem vermieden werden, dass Züge auf halber Strecke stoppen müssen, im schlimmsten Fall auf freier Strecke.
Metronom werde deshalb den Zustand der Strecke ab Samstag genau beobachten und entsprechend entscheiden. Fahrkarten, die bereits für Samstag oder Sonntag gekauft wurden, behalten ihre Gültigkeit bis einschließlich Sonntag, 14. Februar, teilte das Unternehmen mit. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Antritt der Fahrt in der elektronischen Fahrplanauskunft über ihre Fahrt zu informieren.
◼︎ "Für alle Szenarien vorbereitet"
Auch der städtische Winterdienst der Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL) in Lüneburg sieht sich "für alle denkbaren Szenarien" gerüstet. Alle rund 90 verfügbaren Kräfte seien in Rufbereitschaft, auch die Gruppe der Einsatzleiter sei vorsorglich von zwei auf vier verstärkt worden, berichtet AGL-Betriebshofleiter Frank Fugel.
Fraglich sei allerdings, ob der für Norddeutschland angekündigte Schneesturm die Hansestadt überhaupt erreicht. "Im Moment sieht es so aus, dass es morgen bei uns nicht so heftig wird. Am Sonntag stellen wir uns auf zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee ein", sagt Fugel. Dennoch: Von null bis ganz viel Schnee sei alles möglich.
Insgesamt ist die AGL für 175 Kilometer Straße sowie 129 Kilometer Geh- und Radwege, Treppen und Gehwege auf Parkplätzen zuständig. Hinzu kommen 330 Bushaltestellen. Dafür stehen sechs Großfahrzeuge, 16 Kleintraktoren und sechs Pritschenfahrzeuge bereit. Außerdem lagern tonnenweise Salz und Sand in den Vorratshallen des Betriebshofs an der Bockelmannstraße.
"Wir werden voraussichtlich am Samstagabend vorbeugend streuen, damit der Schnee nicht auf der Fahrbahn anfriert und räumfähig bleibt", erklärt der Betriebshofleiter. Anschließend sollen bei Bedarf mehrere Einsätze in Folge gefahren werden. Im Bedarfsfall kann sich die AGL zusätzliche externe Hilfe holen – nämlich in Zusammenarbeit mit dem landwirtschaftlichen Maschinenring, also Landwirten und Lohnunternehmen. Auch gibt es zusätzliche Saisonaushilfskräfte ausschließlich für den Winterdienst.
Welche Pflichten Anwohner haben, wo Streugutboxen für Bürger stehen und welche Tipps die Freiwillige Feuerwehr der Hansestadt Lüneburg in Zusammenhang mit der eisigen Gefahr gibt, ist auf www.hansestadtlueneburg.de/winterdienst nachzulesen.