Försterei Busschewald beginnt mit der Laubholzernte
Sellhorn, 19.02.2020 - In der Revierförsterei Busschewald beginnt Mitte Februar die Laubholzernte. Wie die Niedersächsischen Landesforsten mitteilen, verfolgt die Maßnahme drei Ziele: Zum einen die Verkehrssicherung an den Straßen Kreisstraße 29 und An der Bennerstedt, zum anderen der drohenden Holzentwertung durch Holzverfärbungen zuvorzukommen und zum Dritten, um der nächsten Waldgeneration aus Naturverjüngung Platz und Licht zu verschaffen. Ein besonderer Schwerpunkt der geplanten forstlichen Maßnahmen liege dabei im Revierteil Bennerstedt. Die Bennerstedt liegt zwischen den Ortschaften Brietlingen und Scharnebeck.
Burkhard von List, Leiter der Revierförsterei Busschewald erklärt: "Durch die Dürre der vergangenen beiden Jahre 2018 und 2019 mit gleichzeitig hohen Temperaturen haben auch die Bäume in der Bennerstedt gelitten. Einige Buchen und sogar Eichen sind in ihrer Stabilität beeinträchtigt. Einige Anwohner machen sich bereits Sorgen und bitten darum, dass hier Pflegemaßnahmen durchgeführt werden." Neben der Entnahme von Gefahrenbäumen gehe es hier an den Waldrändern darum, gesunde Einzelbäume zu stabilisieren und wieder ein Lichtraumprofil herzustellen, damit die tiefhängenden Äste nicht den Straßenverkehr stören.
Im Zuge der Maßnahmen sollen auch einige alte reife Buchen geerntet werden, bevor ihr Holz durch Verfärbungen entwertet wird. Aus Naturschutzgründen verbleibt ein Anteil stehendes und liegendes Totholz im Wald, sofern davon keine Gefahr für die Waldbesucher ausgeht. Horst- und Höhlenbäume sollen aber stehen bleiben, um teilweise auch seltenen Tieren weiterhin ihren Lebensraum zu erhalten.
Die kleinen Buchen im Unterstand hätten die Dürreperiode der vergangenen Jahre gut überstanden, berichtet der Revierförster. "Sie haben von dem bisschen Regen profitiert, der die oberste Bodenschicht befeuchtet hat. Diese jungen Bäume haben sich natürlich eingefunden, sie stammen nicht aus Pflanzung und sie sollen in der Bennerstedt die nächste Waldgeneration bilden. Durch die Entnahme einiger großer alter Bäume gebe ich ihnen dosiert Licht, damit sie sich gut weiterentwickeln können."
Während das durch Borkenkäfer geschädigte Nadelholz nach den Dürresommern 2018/2019 in großen Massen zwangsweise angefallen ist, ist die Nachfrage nach frisch geerntetem Laubholz derzeit groß. Hochwertige erntereife Laubbäume werden nur in der kalten Jahreszeit, wenn der Wasser- und Nährstofftransport unter der Rinde ruht, geerntet.
Das Forstamt Sellhorn bittet um Verständnis für die vorübergehenden Einschränkungen bei den gewohnten Waldbesuchen. "Bei aller Umsicht und Vorsicht werden sich Schäden an einzelnen Wegen nicht vollständig verhindern lassen, bei geeigneter Witterung richten wir sie aber wieder her. Auf unsere Waldbesucher wird der Wald nach den Arbeiten vorübergehend unordentlich wirken. Kronenholz und einige Bäume bleiben im Wald liegen, um den ökologisch wertvollen Totholzanteil weiter zu erhöhen", wirbt von List um Verständnis.
Abgesperrte Waldwege dürfen wegen fallender Bäume und Kronenteile während der Erntearbeiten auf keinen Fall betreten werden, hier bestehe Lebensgefahr.