Landkreis setzt Wiesenvogelschutzprogramm fort
Lüneburg, 19.04.2013 - Der Landkreis Lüneburg startet auch in diesem Jahr wieder sein Wiesenvogelschutzprogramm. Hintergrund ist der bedrohte Gesamtbestand von Kiebitz, Brachvogel und anderen Wiesenvögeln, da naturbelassene Brutgebiete werden immer seltener werden. Das Wiesenvogelschutzprogramm des Landkreises Lüneburg verfolgt das Ziel, die bedrohten Feuchtwiesen-Bewohner zu schützen und gleichzeitig die Landwirte einzubinden.
"Im feuchten Grünland und auf den Äckern werden die unauffälligen Nester der Wiesenvögel ohne Schutzmaßnahmen häufig durch die Flächenbewirtschaftung zerstört", sagt Elke Benecke, Diplom-Landschaftsplanerin beim Landkreis Lüneburg, "das Projekt versucht die Landwirtschaft und den Naturschutz unter einen Hut zu bringen."
In diesem Frühjahr markieren die Ornithologen Matthias Koitzsch und Jann Wübbenhorst mit Stäben wieder die Neststandorte von Kiebitzen und Brachvögeln. Sie melden die markierten Brutstellen den betroffenen Landwirten und der Naturschutzbehörde. Ziel ist es, die Vögel bei ihrem Brutgeschäft so wenig wie möglich zu stören.
So trifft der Landkreis Lüneburg eine Abmachung mit den Landwirten: Wenn der Landwirt das Nest umfährt oder die Mahd verschiebt, um die Brut zu schützen, bekommt er einen finanziellen Ausgleich. "Wir legen großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Landwirten", sagt Elke Benecke, "so können wir Absprachen treffen und die Bewirtschafter für das Problem sensibilisieren."
Auch die Jäger sind in das Projekt eingebunden: Sie sollen die Bestände der natürlichen Feinde der Wiesenvögel wie Marder oder Fuchs verstärkt kontrollieren. Wesentlich ist zudem, dass keine weiteren Entwässerungsmaßnahmen oder Bodenauffüllungen in feuchten Senken geschehen, wo es noch Wiesenvögel gibt.
Dank der Unterstützung von 14 Landwirten konnten im letzten Jahr die Kiebitze und Brachvögel auf knapp 15 Hektar relativ ungestört nisten und brüten und ihre Jungen aufziehen. Als Prämie zahlte der Landkreis Lüneburg den Landwirten insgesamt rund 5.000 Euro.
Naturfreunde können die Kiebitze und Brachvögel mit ihrem Nachwuchs übrigens gerne aus der Ferne betrachten. Eines sollten Ausflügler in der freien Natur aber beachten: "Lassen Sie in der Brut- und Setzzeit keine Hunde frei herumlaufen", bittet die Naturschutzbehörde. Der Landkreis Lüneburg sucht weiterhin Partner für das Wiesenvogelschutzprogramm. Interessierte Landwirte können sich beim Fachdienst Umwelt an Mathias Holsten, Telefon 04131 26-1209,