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Wiesenvögel brauchen Partner für ihre Nester

Landkreis will Feuchtwiesen-Bewohner schützen - Prämie für rücksichtsvolle Landwirte

Landkreis, 17.05.2012 - Wiesenvogel-Schutzprogramm heißt die Maßnahme, mit der Feuchtwiesen-Bewohner während der Brutzeit besonders geschützt werden sollen. Mit dem Programm verfolgt der Landkreis Lüneburg das Ziel, den Schutz der Tiere und die Belange der Landwirte unter einen Hut zu bringen. Denn der Gesamtbestand an Feuchtwiesenvögeln ist stark bedroht, da naturbelassene Brutgebiete immer seltener werden.

"Im feuchten Grünland und auf den Äckern werden die unauffälligen Nester der Wiesenvögel ohne Schutzmaßnahmen meist zerstört", sagt Elke Benecke, Diplom-Landschaftsplanerin beim Landkreis Lüneburg, "das Projekt versucht die Landwirtschaft und den Naturschutz unter einen Hut zu bringen."

In diesem Frühjahr markieren die Biologen Matthias Koitzsch und Jann Wübbenhorst von der Planungsgemeinschaft Marienau mit Holzstäben wieder die Neststandorte von Kiebitzen und Brachvögeln. Sie melden die markierten Brutstellen den betroffenen Landwirten und der Unteren Naturschutzbehörde. Ziel ist es, die Feuchtwiesen-Bewohner bei ihrem Brutgeschäft so wenig wie möglich zu stören. So trifft der Landkreis Lüneburg eine Abmachung mit den Landwirten: Wenn der Landwirt das Nest umfährt oder die Mahd verschiebt, um die Brut zu schützen, bekommt er einen kleinen finanziellen Ausgleich.

"Wir legen großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Landwirten", sagt Elke Benecke, "so können wir genaue Absprachen treffen." Auch die Jäger sind in das Projekt eingebunden: Sie sollen die natürlichen Feinde der Wiesenvögel wie Marder oder Fuchs kontrollieren. Bereits vor der Brutsaison hatte der Landkreis Lüneburg alle betroffenen Landwirte und Vertreter des Bauernverbandes eingeladen, um die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Naturschutzverwaltung und Jägern zu verstärken und so den Bruterfolg bei den Wiesenvögeln zu gewährleisten.

Wichtig ist, dass Flächen mit hohem Grundwasserstand erhalten bleiben, auf denen die Wiesenvögel nach Insekten stochern und ihren Nachwuchs aufziehen können. Dank der Unterstützung von 13 Landwirten konnten im letzten Jahr die Kiebitze und Brachvögel auf mehr als 10 Hektar relativ ungestört nisten und brüten und ihre Jungen aufziehen. In diesem Jahr zahlt der Landkreis Lüneburg den Landwirten eine Prämie von insgesamt rund 5.000 Euro.

Naturfreunde können die Kiebitze und Brachvögel mit ihrem Nachwuchs übrigens gerne aus der Ferne betrachten. Eines sollten Ausflügler in der freien Natur aber beachten: "Lassen Sie in der Brut- und Setzzeit keine Hunde frei herumlaufen", bittet Mathias Holsten vom Fachdienst Umwelt .

Der Landkreis Lüneburg sucht weiterhin Partner für das Wiesenvogelschutzprogramm. Interessierte Landwirte können sich an den Fachdienst Umwelt wenden. Elke Benecke, Telefon 04131 26-1362, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder Mathias Holsten, Telefon 04131 26-1209, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., geben nähere Auskünfte.

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