Landkreis appelliert, Deiche und überflutete Flächen nicht zu betreten – Höchststand am 3. Januar
Lüneburg, 30.12.2023 - An der Elbe im Bereich des Landkreises Lüneburg wird heute die Hochwasser-Warnstufe 1 erwartet. Das teilte die Kreisverwaltung am Morgen mit. Zwar sei die Lage noch nicht bedrohlich, doch es wird dringend gebeten, die Deiche nicht zu betreten und Zufahrten freizuhalten. Auch sollte auf Ausflüge in die Hochwasser-Gebiete verzichtet und überflutete Straßen und Flächen nicht betreten werden.
Die Deiche und Böden seien bereits von Regen und Hochwasser durchweicht. Zu diesem Ergebnis kamen die Hochwasser-Experten des Landkreises bei ihrer gestrigen Lagebesprechung. Durch das unerlaubte Betreten oder gar Befahren leide die stabilisierende Grasnarbe und die Standsicherheit der Deiche. Im Wasser selbst könnten Strömungen oder Treibgut eine versteckte Gefahr darstellen.
◼︎ Höchststand wird am 3. Januar erwartet
Die Elbe baut aus Richtung Dresden derzeit ein Hochwasser auf, das nun auch im Landkreis Lüneburg die Pegelstände weiter ansteigen lassen wird. Für diesen Sonnabendnachmittag wird die Alarmstufe 1 am Pegel Dömitz erwartet. Dies bedeutet: Tagsüber regelmäßige Kontrollen aller Deiche, aber noch keine dauerhaften Deichwachen oder weitere Maßnahmen. Der Elbe-Höchststand wird derzeit für den 3. Januar erwartet. Der Höchststand könne mehrere Tage andauern. Das Wasser steht dann an vielen Stellen direkt am Deich.
Nach Einschätzung der Deichverbände gebe es derzeit aber keine Hinweise, dass an der Elbe im Landkreis Lüneburg kritische Wasserstände erreicht werden. Die Lage könne sich aber jederzeit ändern. Für kommende Woche sei zudem verstärkt mit Qualmwasser in tieferliegenden Bereichen auf der Landseite der Deiche zu rechnen, wie es bereits jetzt im Raum Bleckede auftritt. Dabei handelt es sich um hochgedrücktes Grundwasser. In den Deichseitengräben stehe das Wasser und das sei auch beabsichtigt. Es stabilisiere den Deich und dürfe keinesfalls abgepumpt werden. In der Binnenmarsch sind die Schöpfwerke und Pumpen seit mehreren Tagen in Betrieb und liefen vorschriftsmäßig.
◼︎ Bereits 150.000 Sandsäcke abgegeben
Seit Tagen helfen zahlreiche Feuerwehrleute und Mitglieder weiterer Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Lüneburg bei den Hochwasser-Einsätzen in Niedersachsen, vor allem in den Nachbarkreisen. Rund 150.000 Sandsäcke hat der Landkreis an andere Landkreise abgegeben, um dort den Hochwasserschutz zu stärken. Auch eine Sandsack-Füllmaschine wurde ausgeliehen. Für Einsätze im eigenen Bereich seien aber noch genügend Reserven vorhanden.