Inflation in Niedersachsen klettert auf 7,6 Prozent
Hannover, 30.05.2022 - Das Leben in Deutschland wird teurer. Auf 7,9 Prozent schätzt das Statistische Bundesamt die Inflation für den auslaufenden Monat Mai. Nicht ganz so hoch ist die Teuerungsrate in Niedersachsen. Laut Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise im Mai um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im April lag die Inflationsrate bei 6,9 Prozent.
Deutliche Preisanstiege gab es laut LSN im Mai im Vergleich zum Mai 2021 in der Abteilung "Verkehr" (+17,0 Prozent). Die Verbraucher mussten im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+42,8 Prozent; darunter Superbenzin +38,2 Prozent und Dieselkraftstoff +54,7 Prozent).
Auch in der Abteilung "Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen die Preise im Mai 2022 mit 8,2 Prozent deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 34,1 Prozent (darunter leichtes Heizöl +104,9 Prozent; Erdgas +41,1 Prozent). Die Preise für Strom stiegen im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,3 Prozent.
Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Mai 2022 im Vergleich zum Mai 2021 um 37,2 Prozent. Die Inflationsrate im Mai 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 4,3 Prozent gelegen.
Zudem stiegen die Preise im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Abteilung "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+10,7 Prozent) deutlich. Spürbar teurer wurden in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+41,8 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches +96,9 Prozent, Butter +45,6 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+15,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+13,7 Prozent).
◼︎ Ukraine-Krieg und CO2-Bepreisung Kostentreiber
Neben dem Ukraine-Krieg wirkte sich die CO2-Bepreisung, die sich ab 1. Januar von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne erhöhte, weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Die Strom- und Gaspreisentwicklung ist laut LSN auf die verstärkt zunehmenden Tarif- und Anbieterwechsel zurückzuführen. Die zum 1. Januar von 6,5 Cent auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom gesunkene EEG-Umlage habe den Preisanstieg im Bereich Strom allerdings nur leicht abmildern können. Grundsätzlich wirkten sich die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe auf die gesamte Entwicklung der Verbraucherpreise aus.