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Erste Vorboten für Alpha-E?

Bahn sieht in Brückenarbeiten "keine Vorfestlegungen" – CDU-Politiker Pols spricht sich für A7-Trasse aus

In die Jahre gekommen ist die Eisenbahnbrücke über die Bleckeder Landstraße. Die Bahn beginnt jetzt mit den Arbeiten für einen Neubau. Foto: LGheuteBerlin/Lüneburg, 08.10.2020 - Alpha-E, das als Bahnausbauprojekt der Strecke Hamburg-Hannover seit langem schon die Gemüter erhitzt, könnte neuen Nährstoff bekommen. Denn an der östlichen der beiden Eisenbahnbrücken an der Bleckeder Landstraße führt die DB Netz AG in diesen Taqgen erste Arbeiten für den Ersatz der in die Jahre gekommenen Eisenbahnbrücke durch. Dies führt zu der Frage: Werden mit den Arbeiten bereits die Weichen für Alpha-E gestellt? Lüneburgs CDU-Bundestagsabgeordneter Eckhard Pols hakte bei der Bahn nach.

Nein, es gebe "keine Vorfestlegung" auf einen Trassenverlauf beim Bahnausbauprojekt "Optimiertes Alpha-E mit Bremen", das habe ihm die Deutsche Bahn AG auf Nachfrage mitgeteilt, erklärt Pols. Auch wollte er wissen, ob der Brückenneubau mit den bisherigen Planungen der DB Netz AG zum Bahnausbauprojekt harmoniere oder ob die neue Brückenkonstruktion im Zuge der anstehenden Arbeiten beziehungsweise nach ihrer Fertigstellung angepasst werden müsste, um Alpha-E umsetzen zu können.

◼︎ Bahn: Noch in frühem Planungsstadium

Die Bahn erklärte dazu, dass sich das Bahnausbauprojekt "aktuell in einem frühen Planungsstadium" befinde. Deshalb könnten "derzeit noch keine verbindlichen Aussagen über eine mögliche spätere Betroffenheit für die erneuerte EÜ (Eisenbahnüberführung; Anm. d. Verf.) Bleckeder Landstraße" gemacht werden, zitiert Pols den Konzern. Zu den verschiedenen Projekten fänden innerhalb des DB-Konzerns Abstimmungen statt.

Pols zeigt sich mit der Antwort der Bahn vorerst zufrieden: "Auch wenn man den Tag nicht vor dem Abend loben soll, ist die Auskunft der Bahn fürs Erste doch recht zufriedenstellend." Wichtig sei aus seiner Sicht, dass es bei dem "hochsensiblen Thema 'Alpha-E' keine Vorfestlegungen gibt". Diese würden die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz der von der Bahn erst noch zu ermittelnden Trassenführung gefährden.

"Dies gilt auch für das Dialogforum Schiene Nord, das sich 2015 unverständlicherweise für den Ausbau der Bestandsstrecke zwischen Hamburg und Hannover aussprach", betont Pols, der Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags ist. 

◼︎ Bei Alpha-E wäre der Zeitgewinn anderthalb Minuten

Auch macht Pols keinen Hehl daraus, dass er von Alpha-E nicht viel hält. Bei diesem Ausbauprojekt sei "unverständlich", wie die Bahn ihre Ausbau-Ziele – Zeitgewinn für die ICE-Züge im Deutschland-Takt und Zunahme beim Schienengüterverkehr – erreichen wolle, erklärte der CDU-Politiker gegenüber LGheute. "Mit Alpha-E würde der Zeitgewinn gerade einmal anderthalb Minuten betragen." Hinzu komme, dass für einen schnelleren Takt die Gleisradien abgeflacht oder begradigt werden müssten. 

Überhaupt vermag Pols die Auffassung des Dialogforums Schiene Nord, die Beschlüsse des Gremiums Gesetzescharakter, nicht zu teilen: "Dem ist nicht so." Das Ergebnis des Dialogforums sei lediglich eine Empfehlung, der sich aber nicht einmal alle Beteiligten angeschlossen hätten – darunter Stadt und Landkreis Lüneburg.

◼︎ Güterzüge werden weiter durch Lüneburg rollen 

Pols plädiert daher für eine Variante, die auch Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge immer wieder fordert: den Bau einer neuen Schnelltrasse entlang der Autobahn 7. Den Einwand, Lüneburg werde dann von ICE-Zügen nicht mehr angefahren, hält er für unbegründet: "Auf der neuen Trasse werden die ICEs fahren, die schon jetzt nicht in Lüneburg halten." Eine komplette Abkopplung der Stadt vom ICE-Netz sieht er aber auch aus einem anderen Grund nicht: "Lüneburg ist für die Bahn zu attraktiv, um dort vorbeizufahren."

Allerdings sieht auch Pols, dass der Güterverkehr dann vermehrt auf der Bestandsstrecke abgewickelt werden könnte: "Die Gefahr besteht."

Und selbst mit einer Neubaustrecke entlang der A7 wäre auch für Pols ein viertes Gleis nicht vom Tisch. "Wir brauchen die S-Bahn-Anbindung nach Hamburg", erklärt der CDU-Politiker. Die aber gibt es nur mit zusätzlichen Gleisen.  

 

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