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"Amt Neuhaus" soll noch länger tuckern

Elbfähre soll einen neuen Motor erhalten – Geplante Neuanschaffung verschoben

Die Elbfähre "Amt Neuhaus" ist in die Jahre gekommen und sollte eigentlich gegen eine neue ersetzt werden. Die Corona-Krise hat die Pläne vorerst aber vereitelt. Foto: LGheuteLüneburg, 06.05.2020 - Die Auto- und Personenfähre "Amt Neuhaus" soll nun wohl doch noch länger fahren als bisher geplant. Das sieht ein Prüf-Beschluss des Kreisausschusses des Landkreises Lüneburg vor. Zur Begründung wurden die hohen Kosten einer Neuanschaffung genannt, die wegen der Corona-Krise nun aber nicht mehr tragbar seien. Die Elbfähre soll stattdessen einen neuen und leistungsstarken Motor erhalten.

"Die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen – zusätzliche Ausgaben, sinkende Steuereinnahmen – wird zu großen Finanzierungslücken in den öffentlichen Haushalten führen, der Kreishaushalt ist da nicht ausgenommen", erklärte Landrat Jens Böther. "Deshalb müssen wir sämtliche Bereiche auf Einsparmöglichkeiten prüfen und sicherlich auch Prioritäten setzen." 

Die Elbfähre ist gut 80 Jahre alt, seit 1990 pendelt sie zwischen Bleckede und Neu Bleckede. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie war vorgesehen, das Schiff zeitnah durch eine neue Fähre zu ersetzen, geschätzte Kosten dafür: rund fünf bis sechs Millionen Euro. Im Rahmen einer Ausschreibung habe nun unmittelbar die Zuschlagserteilung an eine Rechtsanwaltsgesellschaft angestehen, die den Landkreis bei der Neukonzeption der Fähre beraten sollte. "Damit sind hohe Kosten verbunden, wir mussten also kurzfristig handeln", sagt Böther. "Die Verwaltung hat deshalb dem Kreisausschuss den Vorschlag gemacht, zeitnah eine Alternative prüfen zu lassen."

Diese Alternative könnte ein hochmoderner Dieselmotor nach Euro 6 Standard sein, der deutlich weniger Schadstoffe ausstößt, äußerst leistungsfähig ist und den Betrieb der Fähre um fünf bis zehn Jahre verlängert. Die veranschlagten Kosten hierfür lägen deutlich niedriger, und zwar bei rund zehn Prozent des Preises für eine neue Fähre, so der Landkreis. "In besseren Zeiten könnten wir dann anschließend eine komplette Neuanschaffung wieder in Betracht ziehen", so der Verwaltungschef.

Mit dem Beschluss des Kreisausschusses wurde die rechtliche Begleitung nun mit knapper Mehrheit gestoppt. Das Thema soll im Kreistag am 18. Mai auf Antrag noch einmal aufgegriffen werden. 

 

 

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