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Stadt und Kreis sagen Veranstaltungen wegen Corona-Gefahr ab

Landrat appelliert an Bürger, freiwillig auf Besuch von Veranstaltungen und Partys zu verzichten

Lüneburg, 10.03.2020 - In Stadt und Landkreis Lüneburg werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie verstärkt. Landrat Jens Böther und Oberbürgermeister Ulrich Mädge entschieden heute, eigene Veranstaltungen bis auf weiteres abzusagen. Das betrifft in diesem Monat die von Hansestadt und Landkreis ausgerichtete Verleihung des Integrationspreises am 13. März und die gemeinsame Sportlerehrung am 14. März. Außerdem wird die Landkreis-Veranstaltung Musikuss am 22. März nicht stattfinden. 

"Erfreulicherweise haben wir im Landkreis Lüneburg derzeit keinen bestätigten Corona-Fall", erklärt Landrat Jens Böther. „Doch die vergangenen Wochen haben uns gezeigt: Die Krankheit breitet sich sehr schnell aus.“ Sinnvoll sei es deshalb, die Entwicklungen soweit wie möglich zu verlangsamen. Dort, wo sich viele Menschen versammeln, könne auch leicht eine Übertragung stattfinden, so der Verwaltungschef, der es aber bislang noch bei einem Appell beließ: "Verschieben Sie vorerst große Partys, Konzerte und andere Events." Ebenso richtet er sich an die Bürger: "Jeder sollte sich selbst fragen, ob der Besuch einer größeren Veranstaltung – öffentlich oder privat – derzeit vielleicht doch vermieden werden sollte."  

Der Landkreis Lüneburg reagiert mit den abgesagten Veranstaltungen auch auf Empfehlungen des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums. Dieses hat aktuell Kriterien veröffentlicht, die für den Umgang mit geplanten Veranstaltungen eine Entscheidungshilfe sind. So sollte die Durchführung von Veranstaltungen dann hinterfragt werden, wenn

  • es sich um ein internationales oder überregionales Publikum handelt
  • das Publikum überwiegend der Risikogruppe angehört, bei denen die Infektionen besonders schwierig verlaufen können (zum Beispiel ältere oder kranke Menschen)
  • die Veranstaltungen in geschlossenen und schlecht belüfteten Räumen stattfinden
  • das Publikum bei den Veranstaltungen besonders eng beieinander steht (beispielsweise Musikkonzerte, aber auch entsprechende Sportveranstaltungen)

Wie lange die Empfehlungen gelten, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen. "Wir müssen den Corona-Verlauf weiter beobachten und die Vorkehrungen gegebenenfalls anpassen", erläutert Böther. Das betrifft auch die Prüfung möglicher Kita- und Schulschließungen, für die es derzeit keinen konkreten Anlass gebe. 

Für alle Fragen zum Corona-Virus ist nach wie vor das Bürgertelefon des Landkreises Lüneburg geschaltet. Es ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr unter Tel. 04131-26-1000 erreichbar. 

 

 

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