Landrat Nahrstedt informierte heute über aktuellen Kostenstand für die neue Veranstaltungshalle
Lüneburg, 18.03.2019 - Die Kosten für die neue Veranstaltungshalle Arena Lüneburger Land klettern, das kündigte Landrat Manfred Nahrstedt erst vor wenigen Tagen an. Heute legte er die aktuellen Zahlen auf den Tisch. "Wir sind in der vergangenen Woche die Unterlagen durchgegangen und kommen nun auf eine Kostensteigerung von 3,2 Millionen Euro und damit auf insgesamt 22,6 Millionen Euro“, fasst Manfred Nahrstedt zusammen. Doch das ist noch nicht alles. Weil die Kreisverwaltung auch einen Sicherheitsaufschlag von 15 Prozent – entsprechend 3,1 Millionen Euro – einkalkuliert, liege die geschätzte Summe inklusive Grundstück, Beratungskosten und Mehrwertsteuer nun bei rund 25,7 Millionen Euro.
Die Kostensteigerung habe laut Nahrstedt mehrere Gründe: So habe es im Verlauf des Planungsprozesses wesentliche Änderungen gegeben, die nun berücksichtigt werden müssen. Außerdem hätten die bisherigen Schätzungen einige Posten nicht vollständig erfasst. Mehrkosten betreffen beispielsweise Schlosser-, Fliesen- oder Tischlerarbeiten. Eine weitere Ursache liege "möglicherweise" aber auch in der Koordinierung des Großbauprojektes – die einzelnen Leistungsphasen lagen nicht in einer Hand. "Dadurch scheint es an den Schnittstellen Probleme in der Kommunikation gegeben zu haben", erklärt der Verwaltungschef.
Die Kosten für die Arena hatten sich in den letzten Monaten kontinuierlich nach oben entwickelt. War man anfangs noch von rund 10 Millionen Euro Netto-Kosten ausgegangen, lagen sie zuletzt bereits bei 19 Millionen Euro brutto. Bei dieser Summe gab es erst im Dezember grünes Licht vom Kreistag für den Bau (LGheute berichtete).
"Diese Entwicklung ärgert mich persönlich und wirft viele Fragen nach der Ursache auf – darauf möchte ich Antworten haben. Deswegen werde ich vorschlagen, die Vorgänge vom Rechnungsprüfungsamt und von einem externen Fachanwalt untersuchen zu lassen", sagte Nahrstedt heute bei einem offiziellen Pressetermin zu den neuen Zahlen.
Die Ergebnisse dieser Prüfungen sollen dann zunächst den Kreistagsabgeordneten und danach der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, sagte Nahrstedt. Zunächst aber soll die Politik die aktuellen Kostenschätzungen im Kreisausschuss am kommenden Montag, 25. März, diskutieren. Der Kreistag soll dann auch eine Entscheidung über die weitere Entwicklung der Arena Lüneburger Land treffen.
Ob es dann auch Forderungen nach personellen Konsequenzen innerhalb der Kreisverwaltung geben wird, bleibt abzuwarten. Die Kritik an der Projektsteuerung, die in erster Linie beim Ersten Landrat Jürgen Krumböhmer liegt, hat zumindest in den letzten Tagen an Fahrt aufgenommen.