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"Diffuse Ängste helfen nicht"

Absatz bei Schutzwaffen deutlich gestiegen – Polizei sieht Zusammenhang mit Flüchtlingszustrom

Hannover, 03.01.2016 - Immer mehr Menschen rüsten auf. In Deutschland werden immer mehr sogenannte Schutzwaffen, also Gas- oder Schreckschusswaffen, verkauft – manche Läden sollen inzwischen sogar schon leergekauft sein. Für viele Menschen scheinen die zunehmenden Flüchtlingszahlen Anlass zu sein, sich zu bewaffnen, vermutet die Gewerkschaft der Polizei hinter den steigenden Absatzzahlen. Sie betrachtet die Entwicklung mit Skepsis und erinnert daran, dass die Polizei für Schutz und Sicherheit zuständig sei.

"Es gibt nicht ohne Grund strenge Regeln für den Erwerb und das Führen von Gaspistolen oder Pfefferspray, weil diese oftmals bei der Begehung von Straftaten mitgeführt werden. Wer solch eine Waffe bei sich führen möchte, benötigt einen kleinen Waffenschein und wird hinsichtlich seiner Zuverlässigkeit überprüft. Zu Recht liegt das Gewaltmonopol beim Staat, also auch bei der Polizei. Wir sind trainiert und rechtlich geschult, notfalls Zwang anzuwenden“, erklärt Thomas Kliewer, Landesvorsitzender der Polizei-Gewerkschaft (DPolG).

Die DPolG sieht insgesamt keinen signifikanten Anstieg bei schwerer Kriminalität durch Flüchtlinge. Gerade die Auswertung der Arbeit der zentralen Ermittlungseinheit in Braunschweig zeigte, dass Flüchtlinge nicht krimineller seien als andere Bevölkerungsgruppen. Auffällig sei die deutliche Zunahme von Ladendiebstählen gewesen. "Diffuse Ängste und dadurch bedingtes Aufrüsten helfen nicht“, erklärt Thomas Kliewer. "Außerdem kommen viele Bürger in Gefahr, selbst Straftäter zu werden, wenn sie ohne die entsprechende Erlaubnis diese Waffen mit sich führen.“

 

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