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Millionen-Kosten für den Breitband-Ausbau

Landkreis stellt Machbarkeitsstudie für schnelles Internet in der Region vor

Lüneburg, 07.07.2014 - Wie und zu welchen Kosten kann der Landkreis Lüneburg ans schnelle Internet angeschlossen werden? Diese Frage sollte eine Studie beantworten, die der Landkreis Lüneburg untersuchen ließ. Die Machbarkeitsstudie wurde jetzt in Bleckede den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses des Landkreises Lüneburg vorgestellt. Ziel sei es, die Menschen im gesamten Landkreis zu 90 Prozent mit Breitband-Internetzugängen zu versorgen. Bis zu 30 MBit pro Sekunde im Download sollen dann möglich sein. Zwei Ausbau-Varianten haben die Berater durchgerechnet: das so genannte FTTC-Konzept und das FTTB-Konzept.

Bei einem FTTC-Konzept (Fibre to the curb) würden die Verbindungen zwischen Hauptverteilern und Kabelverzweigern mit Glasfaser verbessert. Die Verbindung bis zum Haus würde allerdings über vorhandene Kupferkabel hergestellt, die nur einen Teil der Verbindungsgeschwindigkeit bieten können. "In die FTTC-Lösung müsste der Landkreis rund 26,4 Millionen Euro investieren“, erklärte Detlef Dohmeyer von der Beratungsfirma OFP im Ausschuss, "davon fließt ein Großteil, nämlich rund 70 Prozent, in Tiefbauarbeiten.“ Rund 1.600 Kilometer Glasfaserkabel müssten dafür verlegt werden.

Mit einer Investitionssumme von 87,4 Millionen Euro deutlich teurer ist das FTTB-Konzept (Fibre to the building), bei dem Glasfaser-Anschlüsse direkt bis ans Haus gebracht werden. "Hier wären etwa 7.500 Kilometer Kabelnetz notwendig“, so der Berater. Mit der Glasfaserverbindung bis ans Haus werden Geschwindigkeiten für die Datenübertragung ermöglicht, die nach heutiger Einschätzung auch in 20 Jahren noch den Bedarf decken könnten. Das, so die Studie, könne die auf den ersten Blick günstigere FTTC-Variante nicht leisten.

Die Breitband-Projektgruppe des Landkreises, an der auch die Kommunen beteiligt sind, bevorzugt daher als ersten Schritt das kostengünstigere FTTC-Modell. Bei der Planung soll allerdings die Möglichkeit einbezogen werden, dass der Landkreis später doch auf das FTTB-Modell umschwenkt. 

Durch die Initiative des Landkreises, die Infrastruktur auszubauen, würde vor allem der ländliche Raum gestärkt, wo es bisher nur langsame Internetverbindungen gibt. Das Netz soll von einem privaten Partner betrieben werden, der die Infrastruktur pachtet. Über einen Zeitraum von 20 Jahren und mehr würde sich die Investition für den Landkreis auszahlen.

In dicht besiedelten Gebieten, wo der Ausbau wirtschaftlich attraktiv ist, stellen private Telekommunikationsanbieter wie die Telekom schon jetzt schnelle Internetanschlüsse bereit oder bauen aktuell das Netz aus. Das gilt für den Vorwahl-Bereich 04131 rund um die Hansestadt Lüneburg, aber auch für Teile der Samtgemeinde Amelinghausen, wo der Anbieter Lünecom das Netz erweitert.

Mit dem Konzept für den Breitband-Ausbau nimmt der Landkreis Lüneburg gemeinsam mit dem Landkreis Uelzen eine Vorreiterrolle in Niedersachsen ein. Beide Landkreise wollen beim Land Fördermittel für den Ausbau der Infrastruktur beantragen.

Über das weitere Vorgehen soll der Kreisausschuss am 14. Juli 2014 entscheiden. 

 

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