Elbe-Landkreise verabschieden Resolution - Kritik an unzureichendem Informationsfluss
Lüneburg, 14.06.2014 - Rund ein Jahr nach dem schweren Hochwasser an der Elbe 2013 fordert Landrat Manfred Nahrstedt gemeinsam mit den Landräten an der Elbe im Vierländereck der Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mehr Unterstützung von den Ländern und vom Bund für den Hochwasserschutz.Die Landräte fordern eine Verbesserung und Vereinheitlichung von Abläufen und Regelungen - vor allem im Informationsfluss zwischen Landesbehörden, Landesfachbehörden sowie Landkreisen.
Zudem sollten die Entschädigungen von Grundstückseigentümern oder Landwirten, die bei der Ausweisung von Retentions- und Polderflächen betroffen sind, vereinheitlicht werden. Bund und Länder sollen Flüssen mehr Raum geben und dazu konkrete Maßnahmen umsetzen. Dazu zählt auch eine einheitliche Regelung des Gehölzrückschnitts im Elbvorland.
Eine weitere Forderung ist die Überprüfung und Neufestlegung des Bemessungshochwassers (BHW). Derzeit ist noch das BHW von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge gültig. Außerdem sollen Bund und Länder die Hochwasserzentrale Magdeburg damit beauftragen, das aktuelle Hochwasservorhersagemodell zu verbessern, um bei kommenden Hochwassern mehrmals am Tag präzisere Prognosen treffen zu können. Bislang werden die Landkreise im Falle eines Hochwassers einmal täglich mit Vorhersagen versorgt.
Trotz der unterschiedlichen landesrechtlichen Regelungen zum Hochwasser- und Katastrophenschutz sind die Landkreise im Vierländereck in der Regel als untere Wasser- und Deichbehörden in den vorbeugenden Hochwasserschutz mit eingebunden. Im Katastrophenfall stehen sie als untere Katastrophenschutzbehörden beim abwehrenden Hochwasserschutz allein in der Verantwortung.
Die Landräte haben die Resolution zum Hochwasserschutz neben dem Bundesumweltministerium und dem Bundesverkehrsministerium auch an die Landesumweltministerien und die Landgesellschaften der beteiligten Länder adressiert. Landrat Manfred Nahrstedt dazu: "Wir können den Jahrhundert-Hochwassern an der Elbe nur gemeinsam entgegen treten.“