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Handwerksbetriebe sprechen sich für PKW-Maut aus

Hansestadt, 31.10.2011 - Die Diskussion um eine mögliche PKW-Maut auf deutschen Autobahnen ist wieder aufgeflammt. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer scheint entsprechenden Plänen gegenüber nicht abgeneigt. Nun legt die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Ergebnisse einer Unternehmensbefragung im Handwerk dazu vor: Eine Mehrheit von 57 Prozent der befragten Handwerksbetriebe könnte sich  eine zweckgebundene PKW-Maut auf Autobahnen vorstellen, wenn Autofahrer zugleich an anderer Stelle entlastet würden.

Ein Drittel der Betriebe, so die Befragung, lehnt die Maut hingegen generell ab. Nur zehn Prozent befürworten grundsätzlich eine Maut. „Neben dem finanziellen Ausgleich stellen die Handwerksbetriebe weitere Bedingungen an eine Maut: sie dürfte nicht mehr als 100 Euro im Jahr betragen und müsste als pauschale Vignetten-Lösung ausgestaltet sein“, erklärten die Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Norbert Bünten und Otto Schlieckmann. Fast zwei Drittel der befürwortenden Betriebe hätten sich für eine pauschale Jahres- oder Kurzzeit-Vignette ausgesprochen, nur ein Drittel hingegen für eine kilometerabhängige Mauterhebung. Bei der Frage, wie der finanzielle Ausgleich erfolgen sollte, sei jeweils rund die Hälfte für Entlastungen bei der Mineralölsteuer/Ökosteuer (53 Prozent) oder bei der Kfz-Steuer (47 Prozent).

Die größte Handwerkskammer Norddeutschlands hat bei der Sonderumfrage, an der sich 452 Handwerksbetriebe beteiligten, auch die Bedeutung der Straßeninfrastruktur für das Handwerk abgefragt. Demnach sind 79 Prozent der befragten Handwerksbetriebe auf eine leistungsfähige Straßenverkehrsinfrastruktur angewiesen. Rund zwei Drittel sind der Ansicht, dass der Straßenzustand verbessert und das Netz ausgebaut werden muss. 86 Prozent der Befragten nutzen im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit regelmäßig oder hin und wieder Autobahnen bzw. würden diese nutzen, wenn sie in der Region vorhanden wären. Diese Betriebe wären potenziell von einer PKW-Maut betroffen.

Die Handwerkskammer machte deutlich, dass die von ihr vorgelegten Umfrageergebnisse in der weiteren Diskussion berücksichtigt werden. „Eine PKW-Maut ohne gleichzeitige Entlastung der Autofahrer darf es nicht geben“, fordern der Hauptgeschäftsführer Bünten und Schlieckmann. „Und was die Betriebe nicht wollen: ein aufwändiges und teures Erhebungsverfahren wie bei der LKW-Maut.“

Der Ergebnisbericht der Befragung kann hier (PDF-Datei, 598 KB) herunter geladen werden.

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