Samtgemeinde-Bürgermeister von Amelinghausen will nicht als Landratskandidat antreten
Amelinghausen, 28.08.2025 - Wer kommt nach Böther? Diese Frage steht im Raum, seit der amtierende Landrat des Landkreises Lüneburg einer erneuten Kandidatur für eine Wiederwahl im kommenden Jahr eine Absage erteilt hat. Seitdem schießen die Spekulationen um potentielle Nachfolger ins Kraut. Einer von ihnen ist Christoph Palesch, Samtgemeinde-Bürgermeister von Amelinghausen. Doch der hat am Abend bekanntgegeben, nicht antreten zu wollen.
Er fühle sich in der Samtgemeinde wohl, sagte Palesch Teilnehmern zufolge in der heutigen Sitzung des Samtgemeinderats. Er reagierte damit mehr oder weniger direkt auf Presseberichte, die auch ihn in der Nachfolge des amtierenden Landrats Jens Böther (CDU) ausgemacht haben, der kürzlich sein Ausscheiden aus der Politik zum Ende der Legislaturperiode 2026 bekanntgab.
Seitdem ist querbeet in den Parteien Stress. Zwar dringt davon noch viel nach außen, doch eine Frage treibt alle um: Mit wem treten wir 2026 an? Die CDU, die mit Böther auf einen gewissen Heimvorteil hoffen darf, hätte zwei aussichtsreiche Kandidaten parat: den CDU-Kreisvorsitzenden Felix Petersen ebenso wie Marco Schulz, der zuletzt bei der Bundestagswahl angetreten war, sich aber Jakob Blankenburg (SPD) geschlagen geben musste.
Von der SPD selbst ist nicht viel zu hören. Zwar gibt es hier gestandene Regional-Politiker wie Norbert Meyer, Bürgermeister der Samtgemeinde Ostheide, doch der hält sich auffallend zurück, seit die Nachfolgefrage ansteht. Ob Philipp Meyn, der derzeit für die SPD im niedersächsischen Landtag sitzt, ist ebenfalls noch nicht ausgemacht.
Aber auch von anderen Parteien ist derzeit nicht viel zu hören. Die FDP scheint in dieser Frage eher ambitionslos zu sein, in der AfD wird zumindest der Blick auf den Amelinghausener Stephan Bothe nicht ausgeschlossen. Ob er antritt, wollte er gegenüber LGheute zumindest nicht ausschließen.
Das Problem der Landrats-Nachfolge hat dem Vernehmen nach einen handfesten Hintergrund: Weil die Wahlperiode künftig acht statt fünf Jahre betragen wird, scheuen insbesondere die gestandenen und aussichtsreichen älteren Politiker die Kandidatur. "Keiner will sich die längere Zeit aufbürden, wenn er auch mit weniger Jahren bis zum Ruhestand auskommt", ist aus dem Politik-Umfeld zu hören.