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Die A39 rückt näher

Planfeststellungsverfahren für dritten Abschnitt kann starten

Die Autobahn GmbH in Lüneburg hat geliefert, das Planfeststellungsverfahren für die A39 kann starten. Foto: LGheuteLüneburg, 13.12.2022 - Die seit Jahrzehnten geplante "Lückenschluss" der A39 tritt in seine nächste Phase. Gestern wurde seitens der federführenden Außenstelle Lüneburg der Autobahn GmbH der Antrag auf Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für den Bauabschnitt 3 von Bad Bevensen (L253) bis Uelzen (B71) beim Fernstraßen-Bundesamt gestellt – und zwar erfolgreich, wie die Autobahnbehörde betont.

Der Antrag auf Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens ist ein echter Kraftakt: Insgesamt 4.650 Seiten Planfeststellungsunterlagen sind mit dem Antrag übergeben worden – und das lediglich für eine Länge von 16,4 Kilometern, die den Bauabschnitt 3 betreffen. Neben dem Strecken- und Brückenbau umfasst der Antrag den Bau von Lärmschutz- und Irritationsschutzanlagen, einer Tank- und Rastanlage bei Uelzen, den Neubau einer Straßenmeisterei, den Bau zweier Anschlussstellen an der B191 und B71 sowie mehrerer Wildbrücken und aller weiteren notwendigen Maßnahmen für den Natur-, Lärm- und Gewässerschutz. 

◼︎ Wirtschaft begrüßt Planfeststellung und fordert mehr Tempo

Bei der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) wurde die Nachricht positiv aufgenommen: "Mit dem geplanten Baustart 2024 rückt die Realisierung der A39 immer näher. Das ist wichtig, denn diese Autobahn ist die Lebensader dieser Region", sagt Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW). Die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für den dritten Abschnitt sei eine "sehr gute Nachricht für die Wirtschaft und die Beschäftigten in der Region, denn mit der A39 werden die Gewerbestandorte und die Menschen in der Region spürbar besser angebunden".

Zeinert fordert zugleich, dass die Halbierung der Plan- und Genehmigungszeiten, wie sie im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung in Berlin für die Energienetze festgehalten ist, auch für den Verkehrssektor gelten müsse. Entsprechende Einwände des grünen Bundesumweltministeriums seien nicht nachvollziehbar. "Der Lückenschluss der A39 steht in allererster Linie mal für Entlastung, nicht für Belastung. Dies gilt insbesondere für die stark befahrene A7 und für die Gemeinden entlang der vollkommen überfüllten B4", so Zeinert. 

◼︎ Der aktuelle Stand der sieben Bauabschnitte 

Der Lückenschluss ist in insgersamt sieben Bauabschnitte untergliedert. Seitens der Niederlassung Nord, Außenstelle Lüneburg, werden die Bauabschnitte 1 bis 5 mit einer Gesamtlänge von rund 73 Kilometern geplant und gebaut, die Bauabschnitte 6 und 7 mit einer Länge von 32 Kilometer von der Niederlassung Nordwest, Außenstelle Wolfenbüttel.

Der Bauabschnitt 1, Lüneburg - Nord (L 216) bis östlich Lüneburg (B 216), Länge 7,7 Kilometer, ist bereits bei der Planfeststellungsbehörde des Landes Niedersachsen in Planfeststellung. Der Beschluss wird für 2022/23 erwartet. Baustart ist für 2024 geplant.

Der Bauabschnitt 2, östlich Lüneburg (B 216) bis Bad Bevensen (L 253), Länge 21 Kilometer, ist bereits bei der Planfeststellungsbehörde des Landes Niedersachsen in Planfeststellung.

Die Anträge auf Einleitung der Planfeststellung des Bauabschnittes 4, Uelzen (B71) bis nördlich Bad Bodenteich (L 265), Länge: 12,6 Kilometer und des Bauabschnittes 5, nördlich Bad Bodenteich (L 265) bis Wittingen (B 244), Länge 16,1 Kilomter, sollen 2023 gestellt werden.

Die Bauabschnitte 6, Wittingen (B 244) bis Ehra (L 289), Länge 18,1 Kilometer, und der Bauabschnitt 7, Ehra (L 289) bis Wolfsburg (B 188), Länge 14,2 Kilometer, sind in Planfeststellung bei der Planfeststellungsbehörde des Landes Niedersachsen.

◼︎ Der "Lückenschluss"

Die Neubaustrecke zwischen Lüneburg und Wolfsburg stellt den Lückenschluss zwischen den bereits vorhandenen Abschnitten der A39 dar. Der südliche Abschnitt zwischen Braunschweig und Wolfsburg wurde im Jahre 2009, der nördliche Abschnitt vom Maschener Kreuz bis Lüneburg-Nord 1996 dem Verkehr zur Verfügung gestellt.

Insgesamt ist der nordostdeutsche Raum zwischen den Autobahnen A7 im Westen, A24 im Norden, A10 im Osten und A2 im Süden verkehrlich unterdurchschnittlich erschlossen. Deshalb hat Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) am 8. Juli 2002 in Abstimmung mit den beteiligten Ländern Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Einigung über ein länderübergreifendes Verkehrskonzept erzielt. Zu diesem Konzept der sogenannten "Hosenträger Variante" (H-Lösung) gehören neben dem Neubau der A39 weiterhin der Neubau der A14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin sowie die Schaffung einer leistungsfähigen Verbindung zwischen der A39 und der A14 im Zuge der B190n (Querspange) mit Weiterführung bis Neuruppin.

Nach der förmlichen Linienbestimmung durch das Bundesverkehrsministerium hat am 22. Januar 2009 die Entwurfsplanung für die A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg begonnen. Die A39 ist dabei als vierstreifige Autobahn mit jeweils zwei Fahrstreifen und Standstreifen je Fahrtrichtung geplant.

Neben den 16 notwendigen Anschlussstellen, Lärmschutzwänden und -wällen, Ingenieurbauwerken wie Brücken und Durchlässen werden fünf Parkplätze mit WC-Anlagen, zwei Tank- und Rastanlagen sowie im Norden der Lüneburger Lärmschutzdeckel geplant.

 

 

 

 

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