In einem Wahlbezirk des Wahlkreises "Lüneburg-Land" wurden Abweichungen bei Stimmenauszählung festgestellt
Lüneburg, 18.10.2022 - Bei der Landtagswahl am 9. Oktober hat es Ungereimtheiten gegeben, konkret im Landkreis Lüneburg. In einem der 84 Wahlbezirke des Wahlkreises 48 "Lüneburg-Land" sind Abweichungen zwischen der tatsächlichen Stimmverteilung und dem aus dem Wahllokal gemeldeten Ergebnis aufgefallen. Einen Einfluss auf den Wahlausgang soll das Falschergebnis aber nicht haben, teilte das Kreishaus am Nachmittag mit.
"Die Kontrollmechanismen unseres Wahlsystems funktionieren. Obwohl die unterschiedlichen Zahlen keinen Einfluss auf das Landesergebnis oder das Direktmandat haben, gehen wir dem Sachverhalt sorgfältig nach und werden Wahleinspruch erheben", sagt Jürgen Krumböhmer, Kreiswahlleiter für den Wahlkreis 48 und Erster Kreisrat des Landkreises Lüneburg.
Aufgefallen waren die Abweichungen laut Kreis-Pressesprecherin Marion Junker bereits am späten Wahlabend. Aber erst fünf Tage nach der Wahl, am vergangenen Freitag, informierte die Kreiswahlleitung auch den Kreiswahlausschuss.
◼︎ Übertragungsfehler oder Manipulation?
Um welchen Wahlbezirk es sich handelt, wollte Junker mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen. Offen ließ sie auch, wie viele Stimmen falsch ausgezählt wurden und ob es sich um Übertragungsfehler oder eine gezielte Manipulation handelt. "Das müssen jetzt die Ermittlungen ergeben", sagte die Kreis-Sprecherin auf LGheute-Nachfrage.
Die Verantwortung in den Wahlbezirken liegt in dem in der Regel aus acht Personen bestehenden Wahlvorstand. Der zählt die abgegebenen Stimmen nach Öffnung der Wahlurnen aus und trägt das Ergebnis dann in das Computer-Programm ein. Die Wahlzettel werden eingelagert, sodass auch eine nachträgliche Kontrolle möglich ist.
Gravierende Auswirkungen dürften die falsch gemeldeten Zahlen für den Wahlausgang nicht haben. Bei den Erststimmen im Wahlkreis 48 liegt der SPD-Kandidat Philipp Meyn mit 34,56 Prozent deutlich vor Jörn Schumbohm (CDU) mit 28,57 Prozent als Zweitplatziertem. Und auch bei den Zweitstimmen liegt die SPD mit 31,56 Prozent vor der CDU mit 26,50 Prozent an der Spitze.