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Alles zurück auf Los

Neue Lösung für Zugang zu den Gymnasien weiter offen - Stadtelternrat: Unruhe schadet den Kindern 

Lüneburg, 21.03.2015 - Es knirscht heftig im Gebälk, nachdem Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Landrat Manfred Nahrstedt kürzlich ihre Ideen zur künftigen Lenkung der gymnasialen Schülerströme in Stadt und Kreis präsentiert hatten. Seitdem bemühen sich alle Beteiligten um Schadensbegrenzung. Inzwischen ist nicht mehr von Vorgaben die Rede, es sollen weiterhin allein die Eltern entscheiden, welches Gymnasium ihr Kind besucht. Rückendeckung bekommt die Verwaltung nun vom Stadtelternrat. Doch eine Lösung, wie das unbeliebte Losverfahren abgeschafft werden kann, steht weiterhin aus.

"Wir haben das gleiche Ziel. Wir wollen keine Schulbezirke, sondern eine verträgliche Lösung finden, die zukunftsfähig und konform mit dem Schulgesetz ist“, erklärte jetzt Stephan Seeger, Vorsitzender des Stadtelternrates. Zusammen mit anderen Vertretern des Stadtelternrats war er auf Einladung der SPD-Kreistagsfraktion zu einem Gespräch ins Kreishaus gekommen. Wichtigstes Thema: Die aktuelle Debatte um die Lenkung von Schülerströmen - insbesondere zu den Gymnasien Oedeme und Scharnebeck.

Landrat Manfred Nahrstedt erläuterte, dass das Gymnasium Oedeme eine Schule in Trägerschaft des Landkreises ist. Durch den Vorschlag der Verwaltungen von Stadt und Landkreis ändere sich im Prinzip nichts. Bisher wurden bei Kapazitätsüberschreitungen in sogenannten Vergabegesprächen mit Schulleitern Kinder aus bestimmten Bereichen an andere Gymnasien umgelenkt. Durch die straßengenaue Zuteilung in Oedeme und Umorientierung der Kinder der Grundschule Lüne wäre bereits im Vorfeld klar, welche Gymnasien von den Eltern der Hansestadt angewählt werden können. Das neue Verfahren wäre dann transparent und für alle nachvollziehbar. Nahrstedt betonte, dass er Klarheit für die Eltern möchte, damit diese nicht wie bisher erst kurz vor Urlaubsantritt erfahren, dass ihr Kind in Oedeme oder Scharnebeck nicht angenommen werden kann.

Die Landesschulbehörde habe an diesem Tag zudem klargestellt, dass sowohl am Gymnasium Oedeme als auch am Gymnasium Scharnebeck eine Aufnahmeverpflichtung für Kinder aus dem Landkreis bestehe. Sollte die Kapazität einer Schule überschritten werden, muss unter "auswärtigen Schülerinnen und Schülern" - also Kindern aus der Hansestadt - gelost werden.

"Die Eltern sollten es würdigen, dass die Kreisschule so viele Stadt-Kinder aufnimmt. Der Vorschlag von Oberbürgermeister und Landrat bietet eine verträgliche Lösung für alle“, unterstützte auch Lüneburgs Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD) die Vorschläge von Stadt und Kreis.

Dass die Vorschläge der Verwaltung vermutlich aber nur bei den wenigsten Eltern auf offene Ohren stößt, ließ Franz-Josef Kamp durchblicken: "Wir wollen die Eltern überzeugen und setzen auf Freiwilligkeit und Einsicht. Wenn dies nicht fruchtet, dann würden wir im kommenden Schuljahr am Gymnasium Oedeme nochmals die Siebenzügigkeit unterstützen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Und weiter: "Wir wollen die Eltern noch besser über die verschiedenen Schulformen informieren und den individuellen Bedürfnissen der Schüler durch eine entsprechend wohlüberlegte Wahl Rechnung tragen.“

Stephan Seeger unterstützt dies und machte deutlich, dass er Wert auf eine gesetzeskonforme Lösung lege. Sonst, so Seeger, drohten Klagen und damit Unruhe unter den Eltern, "und das kann nicht im Sinne der Kinder sein“.

 

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