In Niedersachsen gehen die Christen beim Ostergruß leer aus
Hannover, 17.04.2022 - Ostern feiern Christen die Auferstehung Christi. Gemeinsam mit Karfreitag gehört es zu den höchsten Feiertagen im Kirchenjahr. Fast jeder zweite Deutsche gehört dem christlichen Glauben an, rund 95.000 Menschen sind Mitglieder einer jüdischen Gemeinde. Letzteren wünscht Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ein friedliches Pessachfest, das in diesen Tagen begangen wird. Sein Gruß an die Christen blieb indes aus.
"Pessach ist ein wichtiges Fest für die jüdische Gemeinde – ein Fest der Freiheit, das auch in schweren Zeiten Hoffnung und Zuversicht vermittelt", ließ Weil über die Pressestelle der Staatskanzlei mitteilen. "Allen Menschen jüdischen Glaubens in Niedersachsen wünsche ich ein friedliches Pessach-Fest! Pesach Sameach!" Er sei den jüdischen Gemeinden in Niedersachsen "sehr dankbar", dass sie Geflüchteten aus der Ukraine mit Rat und Tat zur Seite stehen. "Solidarität, Gemeinsinn und friedlicher Zusammenhalt als Botschaften von Pessach sind in diesem Jahr mehr gefragt denn je – Sameach Pessach!"
Doch nicht nur Menschen jüdischen Glaubens nimmt der Ministerpräsident in den Blick. Zusammen mit Doris Schröder-Köpf (SPD), Niedersachsens Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, wünschte er Anfang April "allen Musliminnen und Muslimen in Niedersachsen einen gesegneten und friedvollen Fastenmonat".
Für die rund 1,3 Millionen Mitglieder der katholischen Kirche und 3,2 Millionen Gläubigen, die Mitglied in einer der fünf evangelischen Landeskirchen sind, hatte Weil keinen Gruß übrig – weder zu Beginn der Fastenzeit am 2. März noch zu Beginn der Karwoche am 10. April noch vor drei Tagen an Karfreitag und auch nicht gestern an Ostersamstag. Gründe, sich an die Christen in Niedersachsen zu wenden, hätte es sicher ausreichend gegeben.
LGheute will sich die Landesregierung nicht zum Vorbild nehmen und wünscht allen Lesern ein frohes Osterfest!