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Ein Baby für die Gemeinde

Superintendentin Schmid besucht Projekt in Kirchgellersen

Lüneburg, 09.11.2013 - Noch bis morgen, Sonntag, 10. November, ist Superintendentin Christine Schmid in der Kirchengemeinde Kirchgellersen unterwegs. Die ländlich geprägte Gemeinde mit 3.150 Mitgliedern ist traditionell stark in den Angeboten für Senioren, stellt sich aber auch den Herausforderungen eines stetig wachsenden Zuzugsgebietes mit vielen jungen Familien. Mit Gemeindepastor Andreas Zachmann und dem im letzen Jahr neu gewählten Kirchenvorstand spricht Schmid über Ziele der Gemeinde für die Zukunft. "Die Kirchengemeinde wächst, hat mehr Taufen, Konfirmationen und Trauungen als vor sechs Jahren. Das einzige, was zurückgegangen ist, sind die Austritte“, freut sich die Superintendentin.

Pastor Andreas Zachman st seit dreieinhalb Jahren in der Gemeinde tätig, selbst junger Familienvater und kennt die Bedürfnisse der Menschen vor Ort. "Wir haben eine große Anzahl junger Menschen und bieten viel für Kinder und Jugendliche."

Eine der innovativen Aktionen der Gemeinde ist das Projekt "Ein Baby für uns" in der Kirchgellersener Grundschule. Zunächst haben Maike Felske, die Leiterin des Jugendhauses, und Heidrun Deising dafür eine Jahresausbildung in gewaltfreier Kommunikation gemacht. Mit Hilfe des Lokalen Aktionsplans Amelinghausen, Gellersen, Ilmenau (LAP Agil) ist daraus ein Projekt entstanden, bei dem Grundschulkinder ein Jahr lang wöchentlich zwanzig Minuten ein Baby und den liebevollen Umgang der Mutter mit ihrem Säugling beobachten können.

"Die Kinder, die oft im Alltag keine Babys erleben, empfinden wie von selbst Empathie. Sie lernen im angeleiteten Gespräch ihre Wahrnehmungen und Gefühle in Worte zu fassen“, so die beiden Kursleiterinnen. Das sei wesentlich für ein gewaltfreies und liebesvolles Zusammenleben - und ein wichtiger Präventionsbeitrag in der kindlichen Bildung.

Am Dienstag nahm die Superintendentin zusammen mit 16 Schülern der zweiten Klasse und der Schulleiterin Karin Scharnhop an dem Kurs teil und erlebte die besondere Stimmung: "Es ist beeindruckend, wie aufmerksam - ja geradezu andächtig - die Kinder bei der Sache sind. Sie spüren: Leben ist wertvoll und schützenswert", so Christine Schmid.

Die junge Mutter Britta Hupfeld unterstützt das Projekt ehrenamtlich: "Ich genieße es selbst, bewusst Zeit mit meinem Baby zu verbringen. Das ist im Alltag manchmal schwierig.“ Sie merke, dass die Kinder davon auch profitieren.

Respektvoll und gewaltfrei zu kommunizieren steht auch auf dem Programm der Konfirmanden, die Pastor Zachmann unterrichtet. Dazu gehöre, bei Konflikten den anderen zu fragen: "Was stört Dich? Wie geht es dir?“ und sich die Zeit für ein Gespräch zu nehmen. Superintendentin Schmid hat die Gruppe in der Visitationswoche kennengelernt und das Jugendhaus sowie die Teamer der Jugendarbeit besucht.

Zu dem Visitationsprogramm der Superintendentin gehören auch Gespräche mit dem Samtgemeindebürgermeister Josef Röttgers und den Ortsbürgermeistern, mit den Mitarbeitenden der Kirchengemeinde und den Religionslehrkräften an den Grundschulen. Den Abschluss bildet der morgige Gottesdienst um 10 Uhr in der St. Laurentius Kirche, in dem Christine Schmid über ihre Eindrücke berichtet. Pastor Andreas Zachmann leitet den Gottesdienst, der Posaunen- und der Kirchenchor begleiten musikalisch. Im  Anschluss gibt es Gelegenheit zum Gespräch mit der Superintendentin.

 

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