Ehrhorn, 26.07.2014 - Zu einem eintägigen Pfeil- und Bogen-Kurs lädt das Waldpädagogikzentrum (WPZ) Lüneburger Heide ein. Am 17. August können Interessierte lernen, wie Pfeile geschäftet und gewickelt werden. In der idyllischen Umgebung des historischen Ehrhorner Heidebauernhauses kann man erfahren, was "Nock“ oder "Spin“ bedeutet, gefertigt werden drei komplette Pfeile. Im zweiten Kursteil erhalten die Teilnehmer eine praktische Einführung in die Kunst des Schießens mit dem mittelalterlichen Langbogen.
Funde von Pfeilspitzen in ganz Europa aus dem Mittelalter belegen, dass Pfeil und Bogen zur allgemeinen Ausrüstung der damaligen Menschen gehörten. Der "fletcher“ oder Pfeilmacher war ein eigener Berufsstand und unabdingbar für die Ausrüstung der berühmten englischen Langbogenschützen. Gut bekannt sind diese Pfeile durch die Ausgrabungen an der "Mary Rose“, einem im Jahr 1545 vor Portsmouth gesunkenen Schiff aus der Flotte Heinrichs VIII. Archäologische Untersuchungen in den siebziger Jahren führten zu einer großartigen Entdeckung: 139 Langbögen aus Eibenholz und 2500 Pfeile. Hier wurden wichtige Erkenntnisse über Herstellung und Leistungsfähigkeit dieser Langbögen und Pfeile gewonnen. Kursleiter Harald Fricke vom Büro für angewandte Archäologie ist ein erfahrener Langbogenschütze und versierter Archäotechniker.
Der Kursus findet statt im WPZ Lüneburger Heide - Walderlebnis Ehrhorn, am Sonntag, 17. August, von 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Die Kosten betragen 59 Euro pro Teilnehmer. Infos und Anmeldung bei AGIL telefonisch unter 04131-671033 oder per E-Mail