Bei Kreis und Stadt kommen "Brauchtumsfeuer" fast nicht mehr vor
Lüneburg, 25.03.2024 - Nur noch wenige Tage, dann ist es wieder soweit: Von Gründonnerstag bis Ostersonntag werden im Landkreis Lüneburg wieder überall die Osterfeuer leuchten und für geselllige Stimmung rund um das wärmende Gemeinschaftserlebnis sorgen. Mehr als einhundert werden es in diesem Jahr sein – eine Zahl, die zeigt, welche Bedeutung diese Tradition für viele Menschen hat. Von "Brauchtumsfeuern" ist zum Glück auch nicht mehr die Rede.
"Im gesamten Landkreis Lüneburg brennen in wenigen Tagen wieder die Osterfeuer". Dieser Satz wäre der Pressestelle des Landkreises Lüneburg vor wenigen Jahren kaum über die Lippen gekommen, geschweige denn als Pressemitteilung verteilt worden. Denn die Zeiten, als noch die Grünen im Kreis mitdiktierten, welchen Neigungen, Freuden, Traditionen und Wünschen die Menschen nachgehen dürfen, ohne Gefahr zu laufen, sich dem Verdacht ungewünschter Gesinnung auszusetzen, sind noch nicht allzu lange her.
Mit dem Wechsel im Landratsamt aber von SPD auf CDU änderte sich inzwischen auch die Tonlage. Zwar wird aus gutem Grund immer noch auf den Schutz von Vögeln und kleinen Säugern hingewiesen, die bei den Feuern zu Schaden kommen können, der Blick aber richtet sich wieder auf das, was bei Grün & Co. nicht nur bei Osterfeuern so gar nicht aufkommen will: Freude. Schön, dass es stattdessen aus dem Kreishaus heißt: "Ob in der Hansestadt Lüneburg, in den Gemeinden an der Elbe oder in der Heide – viele Bürgerinnen und Bürger freuen sich schon auf diese Treffen mit der Familie, dem Freundeskreis und der Nachbarschaft."
Und dann passiert es doch: "Die meisten der Brauchtumsfeuer brennen im Landkreis wieder am Ostersamstag", heißt es ein paar Zeilen später. Die Vermutung: Da wurde wohl der Text aus den Vorjahren mit hineinkopiert. Oder sollte sich grüne Spaßlos-Ideologie etwa im Kreishaus – manche nennen es auch Landratsamt – bereits festgesetzt haben?
◼︎ Digitale Karte mit allen Feuern
Damit zum Wesentlichen: Wo und wann die Osterfeuer stattfinden, ist auch in diesem Jahr auf der digitalen Karte des Landkreises Lüneburg unter www.landkreis-lueneburg.de/osterfeuer zusammengefasst. Die Feuer sind übersichtlich mit Uhrzeit, Adresse und Veranstalter aufgelistet. Dass aber noch an Ostersonntag Osterfeuer angeboten werden, ist wohl dem zunehmendem Mangel an Bildung geschuldet.
◼︎ Wo war der Bürovorsteher?
Irritierend ist aber auch, dass selbst im grünen Lüneburg von "traditionellen Osterfeuern" die Rede ist. Traditionell und Ostern – sind das nicht bedenkliche Parameter für ein aus grüner Sicht rückständiges Denken? Hier scheint wohl der Bürovorsteher von Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, Sebastian Balmaceda, versagt zu haben. Denn dem Hörensagen nach funkt er im Rathaus überall dort dazwischen, wo klare Gedanken nicht der vorgegebenen Linie des Hauses folgen.
Wie auch immer: Am Gründonnerstag, 28. März, werden in Lüneburg die ersten vier Feuer entzündet. Die restlichen zehn Osterfeuer finden am Ostersonnabend statt.