23.03.2012 - Viel Lärm um nichts! Fast könnte man geneigt sein, das Ergebnis der gestrigen Abstimmung im Stadtrat zur Verlängerung des Pachtvertrags mit dem Lüneburger Luftsportverein unter dieser Rubrik abzuhaken. Doch damit würde man den Ratsmitgliedern vermutlich Unrecht tun. Sie haben sich - anders als ursprünglich geplant - gestern dann noch einmal mächtig ins Zeug gelegt und lange für ihre unterschiedlichen Positionen gefochten.
Dass diese quer durch die Fraktionen verlaufen, spricht mehr für als gegen sie. Und dass zu diesem Thema eigentlich auch schon einmal alles und fast von jedem gesagt wurde, ist kein Grund, nicht doch noch einmal für die eigene Position einzutreten.
Dass der Flugplatz aber fast zu einem Dauerbrenner nicht nur bei den Lüneburger Politikern geworden ist, verwundert dann doch. Es gebe keinen Grund, so lange über das Interesse von 35 Vereinsmitgliedern zu sprechen, machte gestern ein Ratsherr der Grünen klar. Sicher, hier sind Interessen im Spiel, auch die des Luftsportvereins. Aber geht es ausschließlich darum? Was in aller Welt ist es, dass dieses an sich zweitrangige Thema so Viele so lange beschäftigt? Schließlich sind von allen Seiten nahezu alle denkbaren Argumente vorgetragen worden.
Vielleicht ist es ja der Platz an sich. Die Einen verbinden mit ihm Fluglärm und Risiken, für Andere ist er Teil ihrer Stadt. Der Flugplatz spaltet, ebenso wie die Denkmale dieser Stadt. Noch gehört der Flugplatz zu Lüneburg wie die Bockelsberg-Teiche oder der LSK-Sportplatz. Doch vermutlich werden beide, Flugplatz wie Sportplatz, schon bald Neuem weichen müssen. Das muss nicht falsch sein, aber es muss klar sein, dass der Platz dann unwiederbringlich verloren gegangen ist und mit ihm ein Teil Lüneburger Geschichte.
Dass es so kommen wird, hat die gestrige Abstimmung gezeigt. Zwar fehlte eine wichtige Stimme, doch das wird spätestens in einem halben Jahr nachgeholt werden. Auf ein Neues also!
Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zu dem Beitrag "Abstimmungs-Patt verhindert Flugplatz-Lösung"