SPD-Kreistagsfraktion besuchte Amt Neuhaus - Thema Elbbrücke blieb außen vor
Neuhaus, 20.05.2012 - Jugendarbeit, Versorgung im Alter, der Pretener Deich und die Schulsituation waren Themen eines Gesprächs am vergangenen Freitag in Neuhaus. Die SPD-Kreistagsfraktion war zu ihrem Antrittsbesuch zur Bürgermeisterin des Amtes Neuhaus, Grit Richter, und weiteren politischen Vertretern gekommen, um vor Ort Schwerpunkte der Kreispolitik und Probleme der Gemeinde zu besprechen. Das strittige Thema Elbbrücke fand dabei keine Beachtung. Amt Neuhaus war die dritte Station der SPD-Fraktion auf ihrer Tour durch den Landkreis.
"Wir brauchen einen Jugendraum!", forderte Werner Hübner aus Preten. "Die Jugendlichen, die wir hier noch haben, machen zu viel Blödsinn, wenn sie keinen festen Treffpunkt haben", so der Pretener. Die mitgereiste Kreistagsabgeordnete Nicole Ziemer, zugleich stellvertretende Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, sah einen Weg für eine Lösung des Problems. Sie verwies auf die jüngste Erhöhung der Sozialraumbudgets. Danach stehe dem Sozialraumträger IB (Internationaler Bund) im Amt Neuhaus angesichts der besonderen strukturellen Gegebenheiten ein Sonderzuschlag von 20.000 Euro jährlich zur Verfügung.
Franz-Josef Kamp, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag, sah aber auch die Gemeinde in der Pflicht: "Da muss Politik auch vor Ort mehr Druck machen und zielgruppenorientierte Angebote vom Sozialraumträger fordern. Mit den zusätzlichen Mitteln über das Bildungs- und Teilhabepaket und ehrenamtlicher Hilfe kann da schon so einiges auf die Beine gestellt werden." Kamp ging sogar noch einen Schritt weiter: "Darüber hinaus ist es an der Zeit, dass Eure Schulen Ganztagsschulen werden und so am Nachmittag Angebote stattfinden. Dies erhöht auch die Attraktivität des Amt Neuhaus und bietet darüber hinaus eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf."
Ein weiteres Thema, das der Gemeinde am Herzen liegt, war das Problem einer angemessenen Versorgung im Alter. Eine Bedarfserhebung soll nun klären, welcher Bedarf an mobiler Pflege, Tagespflege und in Seniorenheimen vorhanden ist. "Wir könnten Altenheime in idyllischer Lage mit guter Versorgung anbieten, denn wir haben viele Leerstände mitten im Ort", schlug Joachim Müller vor, Gruppensprecher der Mehrheitsgruppe von SPD, BAN und Linken im Amt Neuhaus. Das Leben im Alter auf dem Lande sei reizvoll und Neuhaus biete sich dafür geradezu an, so Müller. "Dies würde auch Arbeitsplätze vor Ort sichern“. Mit dem ASB, der vor Ort schon tätig ist, sollen darüber jetzt weitere Gespräche geführt werden.
Weiter wurde die Deichproblematik bei Preten besprochen. Mehrere Pretener Bürger forderten, schon einmal mit dem unstrittigen Trassenverlauf um Preten zu beginnen. Franz-Josef Kamp sicherte zu, sich hierfür beim Landkreis einzusetzen.
Das Thema Elbbrücke wurde in dem Gespräch offenbar nicht angesprochen. Warum dieses für die Region wichtige Thema, das ursprünglich für die Gesprächsrunde angekündigt war, nicht behandelt wurde, blieb offen. Wie berichtet, hatte der Kreistag mit den Stimmen von SPD und Grünen die Durchführung einer Bürgerbefragung beschlossen, um sich ein Votum von den Bürgern des Landkreises für mögliche Mehrkosten einzuholen, die bei dem Bau der Brücke entstehen könnten (LGheute berichtete)