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Wenn es knirscht im Betrieb

Personalentwicklerin informiert über Wege zur Konfliktlösung

Lüneburg, 14.03.2015 - Wenn Sand im Getriebe ist, kann das den ganzen Betrieb zum Knirschen bringen. Warum es sich lohnt, sich auf die Suche nach dem noch so kleinsten Korn zu machen, erklärte die Personalentwicklerin Susanne Fischer bei einem Vortrag für Frauen in Leitungspositionen in Lüneburg. Sie war auf Einladung der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft nach Lüneburg gekommen, die den Abend zusammen mit den Unternehmerfrauen im Handwerk koordiniert hatte.

Ob es um Kommunikationsprobleme geht, Konflikte, Mobbing, längere Krankheitsausfälle, innere Kündigung, tatsächliche Fluktuation oder vermehrte Kundenbeschwerden - "häufig merkt man, dass etwas nicht stimmt, weiß aber nicht recht, woran es liegt“, sagt Susanne Fischer. Dann lohne es sich, nach der Ursache zu forschen, anstatt bloß die Symptome zu bearbeiten. "Sonst kann das Problem in einer Situation wieder aufbrechen, wenn optimale Arbeitsleistung gefragt ist, zum Beispiel bei einem großen Auftrag.“

Wie wäre ein Idealzustand? Wie ist der Ist-Zustand? Womit kann ich die Lücke zwischen Ideal und Realität schließen? Mit diesen Fragen beginnt die Analyse. Anschließend folgen zahlreiche weitere, darunter: Gibt es Unternehmensziele, sind sie klar formuliert? Sind die Anforderungen an die Mitarbeiter klar formuliert und allen bekannt? Sind Prozesse gut organisiert? Sind die Führungskräfte Vorbilder? Welche Anreize und Sanktionen gibt es? Behindern strikte Hierarchien schnelle Entscheidungen? Haben alle Spaß? Drücken sich Mitarbeiter vor Aufgaben? Sagen einige "ja“, verhalten sich anschließend aber wie "nein“? Dürfen Mitarbeiter Fehler machen?

Gut sei, solche Fragen in einem Team zu stellen und zu beantworten, sagt Fischer. Wichtig ist auch, die eigene Perspektive versuchen zu verändern, denn: "Probleme kann man nie in derselben Denkweise lösen wie sie zu ihrer Entstehung geführt haben“, zitiert die Beraterin Albert Einstein.

Mit der seit 2012 laufenden Veranstaltungsreihe reagiert die Koordinierungsstelle auf eine in ihrem Auftrag von Studenten der Leuphana Universität durchgeführte Befragung weiblicher Führungskräfte in der Region. Den festgestellten Bedarf an Weiterbildung und Austausch deckt das Team mit dem thematischen Sonderschwerpunkt. „Wichtig für uns ist, dass mehr Frauen Führungspositionen einnehmen und sie auch halten“, sagt Brigitte Kaminski. „Das Workshop-Format am Feierabend inklusive Imbiss dient nicht nur der Fortbildung, sondern auch der gemeinsamen Reflektion über Themen, die Frauen im Arbeitsalltag begegnen, und dem Erfahrungsaustausch.“

Nächster Termin in der Reihe für Frauen in Leitungspositionen ist ein Workshop über psychische Widerstandsfähigkeit: "Resilienz - mit Krisen besser umgehen“ am Donnerstag, 27. Mai, 18 bis 21 Uhr. Am Donnerstag, 25. Juni, geht es von 18 bis 20.30 Uhr um Führungsmotivation: "Was bringt Frauen an die Spitze? Oder: Wie anziehend ist Macht?“, lautet die Frage des Impulsvortrags mit anschließender Talkrunde.

Informationen und Anmeldung zu den Veranstaltungen beim Team der Koordinierungsstelle in der Ilmenaustraße 12: Tel. 04131-303968.

 

 

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