Eurocity-Direktverbindung zwischen Lüneburg und Berlin bleibt bestehen
Lüneburg, 30.10.2013 - Der Winterfahrplan der Deutschen Bahn sorgte in der Hansestadt Lüneburg heute für Aufregung. Grund war der Wegfall des Eurocity 249 "Wawel" nach dem Wechsel auf den neuen Fahrplan ab 15. Dezember. Denn im Internet wird der Zug, der bisher mehrmals pro Woche morgens um 7.37 Uhr am Lüneburger Bahnhof Fahrgäste aufnimmt und direkt nach Berlin bringt, ab Mitte Dezember nicht mehr angezeigt. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge hatte sich bereits schriftlich an die Deutsche Bahn gewandt, doch am Abend gab es bereits Entwarnung.
"Damit würde die einzige Direktverbindung zwischen Lüneburg und Berlin ersatzlos gestrichen. Das wäre für viele Menschen in der Region eine deutliche Einschränkung“, sorgte sich Mädge. Gerade bei Pendlern und Geschäftsreisenden sei die gut zwei Stunden dauernde Verbindung ohne Umsteigen beliebt.
Zu den häufigen Bahnfahrern zwischen Lüneburg und Berlin gehören inzwischen auch drei neu gewählten Bundestagsabgeordneten Hiltrud Lotze (SPD), Julia Verlinden (Grüne) und Eckhard Pols (CDU). Letzterer zeigte sich von der Nachricht überrascht, da er kürzlich erst anderslautende Informationen vernommen hatte. "Noch vor einer Woche hieß es, dass der Zug, bei dem es bislang gelegentlich technische Probleme mit den unterschiedlichen Zugsystemen aus Deutschland und Polen gab, künftig als rein polnischer Zug eingesetzt werden soll. Eine solche Umstellung macht doch für die kurze Zeit bis zum Winterfahrplan keinen Sinn", sagte Pols gegenüber LGheute. Auch er kündigte an, der Sache nachgehen zu wollen.
Am Abend kam dann die Entwarnung. Pols hatte sich kurzerhand mit seinem Uelzener Bundestagskollegen Henning Otte (CDU) ausgetauscht. Dieser wusste, was bei der Stadt offenbar noch nicht angekommen war: Der EC Wawel wird weiter fahren. Otte hatte bereits in der vergangenen Woche den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für die Länder Bremen und Niedersachsen, Ulrich Bischoping, auf den Wawel angesprochen, nachdem der Zug nicht mehr im elektronischen Winterfahrplan auftauchte. Der Konzernbevollmächtigte habe Otte dabei auch den Grund für die Nichtaufnahme des Zuges in den Winterfahrplan dargelegt. Danach habe die Bahn zunächst einige technische Probleme, unter anderem mit der Türsteuerung, für die Sicherheit der Passagiere lösen müssen.
"Nun steht es also fest, die direkte Verbindung der Bahn von Uelzen nach Berlin ist gesichert", freute sich am Abend mit Henning Otte auch Eckhard Pols. Auch weiterhin werden polnische und deutsche Wagen bis Cottbus eingesetzt, ab dort wird der Zug von der polnischen Eisenbahn übernommen und fährt nur mit den polnischen Waggons weiter. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Zug auch rechtzeitig wieder in den Fahrplan aufgenommen wird.