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Containerriesen zwischen Entenlabskaus und Kabeljau

John H. Niemann vom JadeWeserPort zu Gast beim Lüneburger MIT

Lüneburg, 07.03.2013 - Faktenreiches über den neuen JadeWeserPort in Wilhelmshaven erfuhren die knapp 30 Mitglieder und Gäste aus Mittelstand und Wirtschaft kürzlich im Lüneburger Restaurant "Zum Heidkrug". John H. Niemann, langjähriger Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV), war auf Einladung der Lüneburger Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) mit seiner Frau Hilke nach Lüneburg gekommen und berichtete im Rahmen der traditionellen "Gespräche MIT Genuss" über die Vorzüge von Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen.

Der JadeWeserPort, Norddeutschlands größtes Infrastrukturprojekt der letzten Jahre, nahm im letzten September nach über zehnjähriger Planung und gut vierjähriger Bauzeit seinen Betrieb auf. Die Idee, am Jadefahrwasser einen Containerhafen zu bauen, wurde 1993 im Vorstand der WHV geboren. Im Sommer 1996 stieß Emanuel Schiffer, Vorstandsmitglied der vormaligen Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (heute BLG Logistics Group), als Partner hinzu.

Eine kurze Revierfahrt und eine breite Fahrrinne - damit will der Jade-Weser-Port die international verkehrenden Containerriesen locken und ihnen lange Wartezeiten auf Reede ersparen. Tideunabhängig können Schiffe mit einer Länge bis zu 430 Meter, einem Tiefgang bis 16,50 Meter und einer Ladekapazität bis 18.000 Standardcontainern (TEU) an der 1.725 Meter langen Kaje anlegen.

Dort stehen 16 der weltgrößten Containerbrücken - jeweils bis zu 140 m hoch und 1.800 Tonnen schwer - bereit, die bei Bedarf vier Schiffsladungen gleichzeitig löschen können. Jährlich sollen bis zu 2,7 Millionen TEU umgeschlagen werden. Rund eine Milliarde Euro sind in den Hafen investiert worden. 46 Millionen Kubikmeter Sand sind aus der Jade ausgebaggert und für das 360 Hektar große Hafenterminal aufgeschüttet worden. Ein Autobahn- und Gleisanschluss mit 16-gleisigem Rangierbahnhof sorgen für die Anbindung des Hafens an das nationale und internationale Verkehrsnetz.

"Kannibalisierungseffekte" zwischen den deutschen Hafenstandorten wollte Niemann trotz der derzeitigen Frachtflaute auf den Weltmeeren nicht erkennen. Selbstbewusst stellte er die Stärken des Jade-Weser-Ports heraus und appellierte an die anderen Hafenbetreiber, die Interessen der deutschen Hafenwirtschaft zu bündeln und die jeweiligen Vorteile effektiv zu nutzen. "Sonst ist am Ende Rotterdam der lachende Dritte", sagte Niemann.

Dass die Seeverkehre wieder zunehmen, sei für ihn keine Frage. Deshalb werde bereits darüber nachgedacht, die mehrjährigen Planungen für eine weitere Ausbaustufe anzugehen. "Wir wollen vorbereitet sein", zeigte sich Niemann zuversichtlich.

Für die "Gespräche MIT Genuss" hatte Küchenchef Michael Röhm und seine Crew ein passendes Menu zusammengestellt: JadeWeser Port als Aperitif, Nordseekrabbencocktail sowie Entenlabskaus mit Wachtelei und Kabeljau. Lüneburgs MIT-Kreisverbandsvorsitzender und Gastgeber Peter Luths war von Gästen, Gesprächen und Genüssen gleichermaßen begeistert.

 

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