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Sorge um schwindenden Parkraum

IHKLW: Kurzzeit- und günstige Mitarbeiterparkplätze müssen bleiben – Mehr Parkhäuser sinnvoll

Gegen eine Umwidmung des Marienplatzes spricht sich die IHKLW aus. Archiv-Foto: LGheute Lüneburg, 19.09.2024 - Auf Lüneburgs Autofahrer werden vermutlich weitere Einschränkungen und Kosten zukommen. So soll das Anwohnerparken deutlich teurer werden, die Stadtverwaltung will künftig 240 Euro pro Jahr und Platz verlangen. So sieht es eine entsprechende Vorlage für die heutige Ratssitzung vor. Zugleich soll das Parken auf dem Marienplatz nicht mehr möglich sein. Dagegen und weitere Einschränkungen spricht sich die Industrie- und Handelskammer Lünburg-Wolfsburg (IHKLW) aus. Sie sieht darin keinen Nutzen für die Stadt.

"Für eine so weitreichende Änderung sollte man die Vorteilhaftigkeit der Maßnahme klar beschreiben können. Das sehen wir aktuell nicht", sagt IHKLW-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert zu dem Vorhaben, den Platz als Parkraum abzuschaffen. Die geplante Kompensation z. B. in der Reitende-Diener-Straße reicht als Ersatz nicht aus. 

Mit der bisherigen Nutzung als öffentlicher Parkplatz leiste der Marienplatz einen wichtigen Beitrag zur Belebung und Erreichbarkeit der Innenstadt. Eine andere Nutzung des Platzes müsste daher eine für die Innenstadt mindestens gleichwertige Funktion haben und an besagtem Standort "einen wahren Anziehungspunkt bilden", so Zeinert. Wie dies angesichts der Lage außerhalb der zentralen Verbindungsachsen etwa durch Kulturveranstaltungen, Ausstellungsflächen für Innenstadtbetriebe oder kombinierte Gastronomieangebote gelingen soll, sei bislang aber nicht beantwortet worden. 

Ohnehin müsse Lüneburgs Mitte für alle Kunden, Besucher und Mitarbeiter mit allen Verkehrsmitteln erreichbar sein. "Änderungen müssen wohl durchdacht und gut abgewogen sein", mahnt Zeinert. Die einfache Erreichbarkeit von Kurzzeitparkplätzen unmittelbar in der Innenstadt bleibe ein wichtiger Faktor für den Markt, aber auch für Ärzte, Apotheken und andere Dienstleister, ebenso für Handel und Gastronomie. 

◼︎ Mehr Parkhäuser für mehr Aufenthaltsqualität

Zustimmung gibt es aber für das Ziel, Parksuchverkehre in der Innenstadt zu reduzieren. Die IHKLW empfiehlt hierfür die Modernisierung des Parkleitsystems an den zentralen Zufahrtsstraßen in die Innenstadt. Darüber hinaus spricht sich die Kammer für eine Zentralisierung der Parkmöglichkeiten in Innenstadtnähe aus. "Eine Verlagerung von Parkmöglichkeiten vom öffentlichen Raum in die bestehenden Parkhäuser kann der Aufenthaltsqualität dienen." Eine Diskussion über mögliche Erweiterungen zentraler Parkanlagen müsse daher in Zukunft offen geführt werden. 

Sowohl bei Besuchern und Touristen der Innenstadt als auch bei Mitarbeitern müssten die Sorgen reduziert werden, in Lüneburg keine Parkmöglichkeiten mehr zu finden. "Diese Diskussion schadet unserer Innenstadt", warnt Zeinert.

 

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