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Wechsel auf der Chefetage

Medienhaus Lüneburg bekommt neue Geschäftsführung – Verleger ziehen sich zurück

Das Verlagshaus am Sande ist ab 2024 unter neuer Führung. Foto: LGheuteLüneburg, 06.11.2023 - Das Medienhaus Lüneburg, zu dem auch die "Landeszeitung" und die "Lünepost" gehören, bekommt eine neue Geschäftsführung. Wie der Verlag heute bekanntgab, wird Sven Fricke (51) ab kommendem Jahr alleiniger Geschäftsführer des Medienhauses. Zugleich wird er weiterer und damit vierter Gesellschafter des Lüneburger Verlagshauses. Die bisherigen drei Gesellschafterfamilien ziehen sich aus dem operativen Geschäft zurück.

Mit dem Wechsel verlässt das Verlagshaus seine bisherige Strategie, die Führungsnachfolge aus dem Kreis der drei Gesellschafterfamilien mit ihren Geschäftsführern Wolf Christian Bergmann, Christian von Stern und Jens Wiesemann zu bestimmen. Mit Sven Fricke holen sie sich den bisherigen Leiter der Kieler Nachrichten Gruppe an Bord. Damit seien die "Weichen für ein leistungsfähiges und vor allem weiterhin unabhängiges Familienunternehmen für die nächste Generation gestellt", so der Verlag heute.

Als künftige Ziele nannte Fricke journalistische Unabhängigkeit, digitale Transformation im verlegerischen Kerngeschäft und wirtschaftlichen Erfolg. Besonders Letztes dürfte zu den Hauptaufgaben des neuen Geschäftsführers zählen, nachdem der Verlag in den vergangenen Jahren kräftige Einbußen bei den Auflagenzahlen verzeichnen musste. Diese sank bei der "Landeszeitung" inzwischen auf 20.200 Exemplare wochentags bzw. 24.800 samstags. Die Auflage der "Lünepost" wird aktuell mit 69.555 Exemplaren mittwochs bzw. 74.370 Exemplaren samstags angegeben. Parallel arbeitet der Verlag weiter am Aufbau seiner Online- und Digital-Angebote.

◼︎ Zur Person

Sven Fricke studierte Druckereitechnik in Stuttgart, bevor er 1998 als Trainee bei der Axel Springer AG ins Berufsleben startete. Darauf folgten Stationen als Assistent der Herstellungsleitung BILD / Welt-Gruppe und als Leiter der Produktionssteuerung der Axel-Springer-Druckerei in Ahrensburg. Im September 2002 ging er als Produktionsleiter zu den Kieler Nachrichten, übernahm 2006 dort dann die Leitung des Druck- und Logistikzentrums, dessen Geschäftsführer er seitdem ist. Seit April 2013 ist er darüber hinaus Geschäftsführer der Kieler Nachrichten, seit Juli 2016 Geschäftsführer der Segeberger Zeitung und seit Juni 2021 Geschäftsführer der KN Services GmbH & Co. KG.

 

 

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Die Kieler Nachrichten (KN), die einzige in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel erscheinende Tageszeitung, erzielte im 3. Quartal 2023 zusammen mit ihren Regionalausgaben (Eckernförder Nachrichten, Holsteiner Zeitung, Kiel lokal, Ostholsteiner Zeitung, Segeberger Zeitung) eine verkaufte Auflage von 61.690 Exemplaren, ein Minus von 61,5 % seit 1998. Die „Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.“ (IVW) unterrichtet: Die Druckauflage der KN sank zwischen 2013 und 2022 von 104.566 Exemplaren auf 54.174 Exemplare um fast 50 %. Der Verkauf sank zwischen 2013 und 2022 von 97.421 Exemplaren (davon 2.973 E-Paper) auf 69.621 Exemplare (davon 14.730 E-Paper).
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