Verkehrsinseln am Handwerkerplatz sind keine Schotterbeete
Lüneburg, 12.05.2022 - Schotterbeete sind in Lüneburg nicht gern gesehen. Doch Verbots-Bemühungen seitens der Politik fruchteten im Rat nicht, dafür gebe es laut Stadtverwaltung keine rechtliche Handhabe, wie es damals hieß. Es blieb bei dem Appell, auf diese Form der Gartengestaltung zu verzichten. Umso mehr zeigten sich nun viele Lüneburger von der Neugestaltung der Verkehrsinseln am Handwerkerplatz irritiert. Die Stadtverwaltung reagierte nun mit einer Erklärung.
Wurden am Handwerkerplatz also Schotterbeete von der Stadtveraltung angelegt? "Natürlich nicht", sagt Uta Hesebeck, Fachbereichsleiterin Grünplanung. Vielmehr handele es sich bei dem Substrat um mineralischen Mulch. Dieser Mineralmulch sei wasserdurchlässig, verringere aber die Verdunstung und schütze so die Pflanzen vor dem Austrocknen. "Solche Beete mit Mineralmulch gelten als besonders klimaresilient und kommen in Städten immer häufiger zum Einsatz", erklärt Hesebeck.
In Lüneburg wurde die neue Form der Beetgestaltung zuerst am Handwerkerplatz umgesetzt – gemeinsam mit der AGL. "Aktuell bauen wir das Mineralgemisch aber auch bei den Bauminseln an der Uelzener Straße ein", sagt Hesebeck. Unter dem Minderalmulch befinde sich jeweils ein Substrat, das besonders gute Wasserspeicherkapazitäten besitzt.
Die Beete am Handwerkerplatz werden komplett mit Stauden zuwachsen, erläutert Hesebeck weiter, den Mulch aus Splitt werde man dann gar nicht mehr sehen. Zugleich sollen die Beete künftig mit deutlich weniger Wasser und Pflege auskommen und weniger Hitze abstrahlen.
◼︎ Folien machen Beete tot
Ganz anders ist laut Hesebeck die Gestaltung bei sogenannten Schottergärten und Schotterbeeten, bei denen auch das "Pflanzsubstrat" aus Schotter besteht und meist noch ein Vlies oder eine Folie als Trennschicht verbaut wird, um einen Bewuchs zu verhindern. "Solche Schotterbeete sind ökologisch tot und erschweren das Versickern von Oberflächenwasser", verdeutlicht Hesebeck.