Forstamt Sellhorn erstattet Strafanzeige
Lüneburg, 19.06.2024 - Erhebliche Schäden haben Unbekannte vor einigen Tagen auf einer naturschutzrelevanten Fläche im Waldgebiet Steinhöhe östlich Lüneburg verursacht. Das Niedersächsische Forstamt Sellhorn, das dort eine Kompensationspoolfläche eingerichtet hat, vermutet Quadbike-Fahrer als Verursacher und hat Strafanzeige erstattet.
Bereits am 23. Mai hatten die Forstexperten die Schäden festgestellt. Danach hatten die Fahrer mit ihren Fahrzeugreifen die feuchte Erde teilweise in den Seitenraum geschleudert und dabei tiefe Spuren hinterlassen, die den Oberboden regelrecht abschliffen und dadurch die dortige Flora zerstörten. Aufgrund der deutlichen Spuren und der frischen Reifenabdrücke gehen die Forstexperten davon aus, dass die Täter die Fläche am Vortag während des starken Regens am 22. Mai befahren haben.
Besonders betroffen sei ein Magerrasen, der zahlreiche wertvolle und gefährdete Arten beherbergt. Auch im angrenzenden Waldgebiet stellten die Experten Schäden an empfindlichen Senken fest. "Die Täter haben den Oberboden der Flächen komplett zerfahren, wodurch die ehemals artenreiche Vegetationsdecke aus charakteristischen Arten vernichtet wurde", teilte das Forstamt mit.
Die Schäden beträfen nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch den Kompensationspool der Niedersächsischen Landesforsten. Die zerstörten Flächen sind Teil der Ausgleichsmaßnahmen gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG), die das Forstamt für Dritte vorhält und entwickelt.
Nils Mischke, Fachmann für Naturdienstleistungen, Waldökologie und Naturschutz im Forstamt Sellhorn, stellt fest: "Auf der Fläche kommt es immer wieder zu Vandalismus durch Müllablagerung und -verbrennung sowie Grabe-Arbeiten. Aber diese massive und aggressive Befahrung stellt bisher den traurigen Höhepunkt dar."
Das Forstamt Sellhorn bittet, die Naturflächen respektvoll zu behandeln und jegliche Befahrung mit Fahrzeugen auf diesen sensiblen Flächen zu unterlassen.