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Pia Steinrücke will Lüneburg verlassen

Sozialdezernentin strebt neue Aufgabe als Senatorin in Lübeck an

Vor acht Jahren ist Pia Steinrücke nach Lüneburg gekommen, nun will als Senatorin nach Lübeck gehen. Foto: LGheuteLüneburg, 24.01.2022 - Noch ist es nicht in trockenen Tüchern, doch alles deutet darauf hin, dass Pia Steinrücke Lüneburg schon bald Adieu sagen wird. Die amtierende Sozialdezernentin will Wirtschafts- und Sozialsenatorin in Lübeck werden. Ob es klappt, hängt von der Lübecker Bürgerschaft ab, die am kommenden Donnerstag über die Personalie abstimmt. Pia Steinrücke zeigt sich optimistisch.

"Wenn es klappt, werde ich die Stelle zum 1. Mai antreten", berichtet Pia Steinrücke gegenüber LGheute. Zweifel an ihrer Wahl zur künftigen Senatorin für Wirtschaft und Soziales habe sie nicht, die Fraktionen von SPD und CDU, die in Lübeck eine Große Koalition bilden, haben sie heute gemeinsam als Kandidatin vorgeschlagen. Zwar fehle noch eine Stimme zur Mehrheit, "vieles weist aber darauf hin, dass auch die anderen Fraktionen meiner Wahl positiv gegenüberstehen", so Steinrücke.

Ihren Schritt bergründet Steinrücke, die seit September vergangenen Jahres Mitglied in der SPD ist, mit dem Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung. "Deshalb hatte ich mich auch entschieden, als Kandidatin bei der Lüneburger Oberbürgermeisterwahl anzutreten", erläutert die Sozialdezernentin, die im Mai 2014 nach Lüneburg kam, 2016 der Stadt wegen persönlicher Gründe schon fast wieder den Rücken gekehrt hätte, zur Freude des Rates der Stadt dann aber doch blieb. 

◼︎ Wirtschaft als neue Herausforderung

Die neuen Herausforderungen, die Steinrücke sucht, hat ihr neuer Arbeitgeber durchaus zu bieten: Als Senatorin für Wirtschaft und Soziales wäre sie auch für die Bereiche Wirtschaftsförderung, Marketing und Tourismus zuständig, aber auch für das Gesundheitsamt, über das Lübeck mit seinen 220.000 Einwohnern verfügt – allesamt Felder, in denen sie das "Entwicklungspotential" sieht, das Lüneburg ihr derzeit nicht bieten kann. Dass sie dieser neuen Aufgabe gewachsen ist, daran zweifelt die 49-Jährige nicht: "Ich bringe aus den vielen Aufgaben und Projekten aus meiner Zeit in Lüneburg die Management-Erfahrung mit, die ich für die neue Aufgabe benötige."

◼︎ "Gehe nicht im Groll"

In Lüneburg wurde schon kurz nach der Oberbürgermeister-Wahl gemunkelt, dass Pia Steinrücke wohl nicht lange unter ihrer neuen Chefin Claudia Kalisch arbeiten werde, der sie im Wahlkampf unterlegen war. Doch die selbstbewusste Bocholterin winkt ab, "es gibt da keinen Groll", versichert Steinrücke. Heute Vormittag habe sie Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch über ihre Pläne informiert, "sie hat mir alles Gute gewünscht". Auch ihre Mitarbeiter wüssten seit heute Bescheid, die Fraktionsvorsitzenden habe sie oder würden noch im Laufe des Tages informiert.

Beworben in Lübeck hatte Steinrücke sich im November, "die Stelle war ausgeschrieben". Dass sie ihre Pläne erst heute bekanntgab, habe mit den Abläufen in Lübeck zu tun, so Steinrücke. Mehrere Gespräche habe es seitdem in Lübeck gegeben, zuletzt am vergangenen Sonnabend, als sie sich offiziell der Bürgerschaft vorstellte. "Und heute wurde die Vorlage, mich als Senatorin zu wählen, veröffentlicht. Früher ging's nicht." 

◼︎ Kontakt zu Lüneburg soll bleiben

Die Entscheidung habe sie sich nicht leicht gemacht, "ich habe hier viel aufgebaut und auf den Weg gebracht, das wird mir fehlen", sagt Steinrücke. Die Arbeitsbereiche und Projekte, die sie angestoßen hat und die nun auf ihren Nachfolger warten, würden aber nicht ins Leere fallen. "Das ist thematisch vorbereitet, außerdem werde ich den Kontakt zu Lüneburg halten."

In Lübeck wird Steinrücke, sollte es am Donnerstag klappen, Nachfolgerin von Sven Schindler, der nach zwölf Jahren nicht wieder antritt und in seinen alten Beruf als Architekt zurückkehren wird, wie die Lübecker Nachrichten berichten. 

 

 

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