Infoveranstaltung der Piraten zu Datenschutz mit Marsch zum Bürgeramt
Hansestadt, 18.09.2012 - Am kommenden Donnerstag, 20. September, laden die Lüneburger Piraten auf dem Markt zum "OptOut Day" ein. Hinter der etwas kryptischen Bezeichnung verbirgt sich das Bemühen, die automatische Weitergabe persönlicher Daten durch Behörden und Institutionen zu verhindern. Um 16.15 Uhr beginnt die Veranstaltung, die mit der Übergabe von Widerspruchserklärungen beim Bürgeramt enden soll.
"Der OptOut Day soll auf die Möglichkeit aufmerksam machen, dass man der Weitergabe seiner Meldedaten durch die Meldeämter widersprechen kann", so Torbjörn Bartels, Mitinitiator der Lüneburger Veranstaltung und Fraktionschef der Piraten im Stadtrat. "Ursprünglich war es die Idee zweier Piraten aus Hameln, die gemeinsam auf die Idee kamen, der Weitergabe zu widersprechen. Man wollte aber auch darüber Informieren, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt", so Bartels weiter.
OptOut steht für Widerspruchslösung und bezeichnet das Gegenteil von Einwilligungslösung. Bei einer Widerspruchslösung wird vorausgesetzt, dass Personen ihre Zustimmung zur Datenweitergabe erteilen, wenn sie dieser nicht explizit widersprechen. Bei OptOut muss man selber aktiv werden, wenn man seine Daten schützen möchte. Bei der Einwilligungslösung, auch OptIn genannt, muss vor einer Datenweitergabe die aktive Zustimmung der Betroffenen vorliegen.
Der OptOut Day findet in Lüneburg zum ersten Mal statt, die Bundes-Piraten haben bereits zum dritten Mal dazu aufgerufen. "Dieses Jahr ist die Bedeutung der Aktion noch wichtiger. Gerade im Juni mussten wir erleben, wie ein kleiner Teil des Bundestags innerhalb von 57 Sekunden ein neues Meldegesetz durchgewunken hat, das die Daten der Bürger zu einem Handelsgut macht", erläutert Daniel Brügge, zweiter Vorsitzender der Piraten im Kreisverband Niedersachsen-Nordost.
Das Bürgeramt, bei dem am Donnerstag die Widerspruchserklärung abgegeben werden soll, habe sich bei der Vorbereitung als äußerst kooperativ gezeigt, erklärt Bartels und ergänzt: "Schließlich sind nicht die Mitarbeiter der Ämter für eine verfehlte Politik verantwortlich".
Auch wer am Donnerstag keine Zeit hat, auf den Marktplatz zu kommen, muss trotzdem nicht leer ausgehen. Widerspruch gegen die Datenweitergabe kann man jederzeit beim Meldeamt einreichen.
Weitere Informationen zum OptOut Day auf www.optoutday.de.