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Kein Public Viewing beim Hansetag

52 Kulturgruppen aus 34 Hansestädten sind ab morgen zu Gast - 440 Stunden Programm

Hansestadt, 27.06.2012 - Zwei Großereignisse treffen aus Lüneburger Sicht an diesem Wochenende zusammen: Der Internationale Hansetag, der von morgen an bis Sonntag vermutlich rund 200.000 Gäste in die Hansestadt locken wird, und das wichtige Spiel der deutschen Mannschaft morgen bei der Fußball-EM 2012. Eine Übertragung der Spiele als Public Viewing im Rahmen des Hansetags aber wird es nicht geben, hieß es gestern im Rathaus.

"Bei unseren Planungen für den Hansetag, die bereits einige Zeit zurückliegen, waren die Termine für die Fußballspiele nicht vorhersehbar", sagte Oberbürgermeister Ulrich Mädge gestern auf der Hansetag-Pressekonferenz im Rathaus. Doch ein Public Viewing morgen am ersten Tag des Hansetags wird es nicht geben. Man wolle sich auf die Veranstaltung konzentrieren und diese nicht durch die Spiele unterbrechen, das sei schon organisatorisch und logistisch gar nicht mehr möglich, so der Bürgermeister.

Gleichwohl werde man das Fußballspiel natürlich nicht komplett ignorieren, sagte Mädge. Die Moderatoren auf den Bühnen werden die Gäste über die aktuellen Zwischenergebnisse informieren. Parallel zur Übertragung des EM-Spiels Deutschland-Italien findet am Abend die offizielle Eröffnung des 32. Internationalen Hansetags auf dem Sande statt.

Insgesamt werden an den vier Veranstaltungstagen vom 28. Juni bis 1. Juli 440 Stunden Programm zu hören und zu sehen sein, davon rund 100 Stunden von Vereinen, Bands und Gruppen aus Lüneburg. Neben reichlich Musik gibt es aber auch ein großes Angebot an Veranstaltungen, die stets den Charakter eines jeden Hansetags prägen: Insgesamt 52 Kulturgruppen aus 34 Hansestädten werden auftreten, darunter Volkstanzgruppen, Chöre, Musik- und Folkloregruppen aus Norwegen, Lettland, Russland, Schweden, Estland, Finnland, Polen und den Niederlanden.

|| Historische Handwerkerstraße und Hafenszene ||

Integriert in den Hansetag ist auch die zweijährlich in Lüneburg stattfindende Handwerkerstraße in der westlichen Altstadt. Curt Pomp, Vorsitzender des Arbeitskreises Lüneburger Altstadt (ALA), der die Handwerkerstraße ausrichtet, freut sich über die hohe Beteiligung in diesem Jahr. "Wir haben rund 100 Stände aufgebaut, bislang waren es meist 70", so Pomp. Allerdings werde am Freitag noch nicht jeder Stand besetzt sein. "Es sind echte Handwerker, die zu uns kommen, und viele von ihnen müssen am Freitag noch arbeiten", erklärt der ALA-Vorsitzende.

Der ALA ist auch am alten Hafen aktiv. Dort wird mehrmals am Tag das Hafenleben nachgestellt, wie es vor rund 500 Jahren in Lüneburg ausgesehen hat. Hierzu werden die beiden im Hafen festgemachten Schiffe, der Ilmenau-Ewer und der Salz-Prahm, vom Alten Kran aus be- und entladen. Landsknechte in historischer Tracht werden den Ort des Geschehens sichern und für frühhansische Stimmung sorgen.

|| Lüneburger Museen mit Hanse-Themen ||

Auch das in Lüneburg beheimatete Deutsche  Salzmuseum und das Ostpreußische Landesmuseum haben sich auf den Hansetag eingestellt. Im Salzmuseum wird in einer großen Ausstellung mit dem Thema "Lüneburg - Salzhaus der Hanse" Handel, Transport und natürlich das während der frühen Hansezeit wichtige Salz thematisiert.

Im Ostpreußischen Landesmuseum steht der Mensch der Hansezeit im Vordergrund. Die Ausstellung mit dem Titel "Vertraute Ferne" rückt die Internationalität der Hanse, ihre überraschend ausgeprägte kulturelle Homogenität und die davon profitierenden Menschen des Hanseraums in den Mittelpunkt. Fast 200 einzigartige und wertvolle, teils noch nie gezeigte Exponate von über 40 Museen aus sieben europäischen Ländern, aber auch aus den Schatzkammern Lüneburgs, aus dem Archiv, der Ratsbücherei und des Rathauses, erklären den Besuchern in der wohl seit vielen Jahren bedeutendsten Hanseausstellung die mittelalterliche Welt des Hanseraums.

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