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Stadt fordert von Bund und Land Lösung für Wittorfer Schleuse

Hansestadt, 12.04.2012 - Nach dem Schock über die vom Wasser- und Schiffahrtsamt Lauenburg (WSA) festgelegte Stillegung der Wittorfer Schleuse hat sich nun Oberbürgermeister Ulrich Mädge der Sache angenommen. In einem eindringlichen Brief an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode fordert Mädge eine kurzfristige Lösung für die marode Schleuse in Wittorf, damit die Ilmenau während der Ende Juni stattfindenden Hansetage in Lüneburg wieder schiffbar ist.

"Die Information, dass die Wittorfer Schleuse in diesem Jahr praktisch nicht mehr zu nutzen sein soll, war bislang bei mir im Hause nicht bekannt. Damit wären Vorbereitungen, die zum Teil schon mehrere Jahre in Anspruch nehmen, wenige Monate vor Beginn der Hansetage in Lüneburg über den Haufen geworfen." Darum bittet Lüneburgs Stadtoberhaupt die Minister, "in Ihrem Hause alle erdenklichen Möglichkeiten zu prüfen, um die Befahrbarkeit der Ilmenau zu den Hansetagen doch noch sicherzustellen, um damit ein wesentliches Element der Internationalen Hansetage 2012 in Lüneburg verwirklichen zu können."

Über Ostern hatte das für die Ilmenau und die Schleusen zuständige WSA den Lüneburgern ein schwer verdauliches Ei ins Nest gelegt: Die Schleuse in Wittorf sei baufällig und bleibe bis zum Ende des Jahres gesperrt, Ausnahmen seien nicht möglich - auch nicht für die Hansetage. So erfuhr es die Lüneburger Stadtverwaltung aufgrund von Medienanfragen.

Dabei hatte die Hansestadt erst im Frühjahr das Becken des historischen Lüneburger Hafens ausbaggern lassen, damit es auch bei Niedrigwasser befahrbar bleibt. Nicht nur Prahm und Ewer, die beiden historischen Lüneburger Holzschiffe, sollen so besser rangieren können, auch historische Schiffe von auswärts sollten festmachen können. Kosten für das Ausbaggern: rund 40.000 Euro. Den Großteil des Geldes haben der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt mit 20.000 Euro und der Lüneburger Unternehmer Henning J. Claassen mit 15.000 Euro gespendet.

Oberbürgermeister Mädge ist fassungslos: "Das WSA war über unsere Bemühungen und die Ausbaggerung informiert, und jetzt dieses kategorische Nein?! Das entwertet ehrenamtliches Engagement und Spendenbereitschaft von Privatpersonen."

Das Geschehen im historischen Hafen bildet einen der Veranstaltungsschwerpunkte während der 32. Internationalen Hansetage in Lüneburg, die vom 28. Juni bis 1. Juli 2012 stattfinden. Die Schifffahrtswege auf der Ilmenau, der Elbe und dem in Richtung Lübeck anschließenden Kanal waren für die Lüneburger Hansekaufleute bedeutende Transportwege. Während der Hansefeier möchte sich Lüneburg mit dem alten Lüneburger Handels- und Umschlagsplatz mit einer möglichst authentischen Hafenszene darstellen. Aus diesem Anlass hatte die Stadt mehrere Schiffseigner historischer Flussschiffe angeschrieben und eingeladen, mit ihren Schiffen während der Hansetage nach Lüneburg zu kommen. Die Liegeplätze für die Traditionsschiffe werden im Lüneburger Wasserviertel im direkten Umfeld der Altstadt und des Lüneburger Krans bereitgehalten, teilte die Stadt mit.

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